Wachkoma und Sterben
#1
Hallo,

ich habe mich hier angemeldet, weil ich ziemlich verzweifelt bin. Mein Papa ist 91 Jahre und liegt seit 3 Monaten nach einem schweren Sturz im Wachkoma mit Luftröhrenschnitt. Morgen soll er von der Reha ins Heim verlegt werden. In der Reha hat er so gut wie keine Fortschritte gemacht. Er ist nach Aussage der Ärzte körperlich topfit und alle seine Werte sind in Ordnung. Er atmet selbstständig und hat jedoch das Schlucken in der Reha nicht lernen können. Man kann mit ihm auch nicht kommunizieren, obwohl der die Augen offenhält und die eine Hand feste drückt und zum Kopf bewegen kann.

Meine Mutter ist 90 Jahre und ebenso verzweifelt, wenn sie ihren Mann so hilflos im Dämmerzustand liegen sieht. Nun werden wir vermehrt von Leuten angesprochen, ob wir ihn nicht "erlösen wollen", das würde bedeuten die Peg-Sonde entfernen lassen. Im Moment ist das für uns noch undenkbar. Es gibt auch eine entsprechende Patientenverfügung meines Vaters.

Wer kann mir hier weiterhelfen mit Erfahrungen. Ist eine häusliche Pflege möglich in solch einem Zustand? Das Pflegepersonal in der Reha hat uns abgeraten, da er im 3 Std. Rythmus gewendet werden muss un dmehrmals täglich der Schleim uns Speichel abgesaugt werden muss. Was sind die häufigsten Todesursachen bei älteren Komapatieneten? Geht das rechtlich überhaupt, dass man ihm die Essensonde entfernt? Viele, viele Fragen und es wäre schön, wenn ich hier ein paar Antworten und Anregungen bekommen würde.

Liebe Grüße von der Bergstrasse
Antworten
#2
Hallo du,

ich kann nicht glauben was du da schreibst. Mein Papa ist jetzt vor knapp 2 Jahren ins Wachkoma gefallen, aufgrund einer Gehirnblutung. Er war 70. Jetzt feiern wir bald seinen 72 Geburtstag. Mir wurde angeraten - was soll ich auch machen - ihn in ein Pflegeheim zu bringen. Meine Mutter ist 75 Jahre alt und wäre mit der Situation völlig überfordert. Ich ja auch. Und es gab nie Probleme. Mit gar nix. Dazu muss ich aber auch erwähnen, das mein papa keine Patientenverfügung hinterlegt hat. Aber ich würde nie eine Zustimmung geben, um ihn verhungern zu lassen. Er ist soweit man das beurteilen kann munter. Dreimal in der Woche kommt er in den Rollstuhl und dann verbringen wird die zeit miteinander. Natürlich besuchen wir ihn so auch. Das Pflegepersonal ist sehr nett und ich bin froh das wir so ein gutes Zuhause für ihn gefunden haben.

Und rechtlich gesehen ist das eh nicht möglich. Wäre dein papa jetzt an einer Herz-Lungen-Maschine und zusätzlich noch eine Magensonde, dann kann man das evlt. veranlassen. Mit deiner entsprechenden Patientenverfügung. Aber solange dein Papa noch eigentständig atmet, ist das rechtlich gar nicht möglich.

Von einer häuslichen Pflege rate ich dir ab. Du machst das alles gerne, das ist nicht das Problem. Aber auch du kommst mal an deine Grenzen.



Ich sehe dein Beitrag ist schon älter. Ich habe jetzt selber ein Problem und bin auf dieses forum gestossen. Und muss mich jetzt selber erst mal durchklicken. Meld dich mal, wie der stand der dinge ist.



lg. Nicole
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