Aufgewacht
#9
Hallo!

War auch lange nicht mehr hier bzw. habe ich sekten geschrieben.
Mein Mann hatte am 06.07.2008 mit 31 Jahren einen Herzstillstand und musste 16mal reanimiert werden bis er stabil genug war. Bis zum 31.07.2008 lag er auf einer kardiologischen Intensivstation, da er immer wieder Rhytmusstörungen hatte. Am 31.07. wurde er zur Frühreha verlegt, wo er aber erst einmal am 03.08. operiert wurde (hatte einen unentdeckten Herzfehler) und am 04.08. auf die Frühreha-Station verlegt wurde.
Danach ging es eigentlich sehr zügig, dass er zusehendst wacher wurde (er befand sich zum Zeitpunkt der Verlegung im Minimal Conscience State - also bei minimalem Bewusstsein)...
Auch er hat von jetzt auf gleich angefangen zu sprechen...Aufgrund von Myoklonien konnte er am Anfang nicht so gut mobilisiert werden...
Mittlerweile sind 7 Monate vergangen und mein Mann ist geistig der alte (mit leichten Defiziten im Kurzzeitgedächtnis)...er fängt an alleine zu laufen und fängt nun an mit den Händen zu arbeiten. Er schafft es schon sein T-Shirt alleine auszuziehen und alleine mit dem Rollstuhl zu fahren. Er ist leide sehr beeinträchtigt durch die kortikale Blindheit. Das heisst seine Augen funktionieren, aber sein Sehzentrum ist gestört, so dass die Bilder nicht in sein Bewusstsein dringen. Dagegen wird er aber auch therapiert und kann bereits Farben unterscheiden, Umrisse erkennen und selbst kleinste Bewegungen bemerken (Augen klimpern)...
In den nächsten Tagen soll er nun in eine weiterführende Reha...(er liegt immer noch auf der Frühreha-Station)
Jetzt hat er zur Zeit einen Durchhänger, was mir etwas zu schaffen macht. Er meint sein Leben wäre nicht lebenswert und dass er lieber tot wäre...ok, den Zahn konnte ich ihm ziehen, trotzdem ist er sehr deprimiert. Ich denke, dass es aber eine Mischung aus verschiedenen Umständen ist, die ihn gerade beeinflussen. Zum einem kriegt er langsam einen Krankenhaus-Koller (deswegen ist es ganz schön, dass er jedes Wochenende nach Hause darf), dann ist er einfach lustlos, weil er zur Zeit etwas auf der Stelle tritt und zusätzlich werden ihm gerade die Amphetamine entzogen...

Jedenfalls möchte ich euch Mut machen nie die Hoffnung aufzugeben und mit zu kämpfen.
Gerne kann ich euch an meinen Erfahrungen teilhaben lassen. So wie es aussieht hat mein Mann sämtlichen Medizinern das Gegenteil bewiesen: Sie hatte ihm keine Überlebenschancen gegeben.

LG
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Aufgewacht - von Tochter - 10.01.2009, 18:35
RE: Aufgewacht - von ursel - 11.01.2009, 10:09
RE: Aufgewacht - von j-hartwich - 12.01.2009, 13:11
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[Kein Betreff] - von scoutgirl - 18.02.2009, 08:11
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