28.11.2003, 20:42
Die Baclofenpumpe ist für viele der letzte Ausweg. Sie ist dann indiziert, wenn alle herkömmlichen Methoden erfolglos waren, insbesondere dann wenn die Spastik den gesamten Körper betrifft.
Da das einpflanzen der Pumpe jedoch ein recht großer Bauch-OP ist sollte dieser Schritt sehr gut überlegt werden. Mir ist bislang das Risiko zu groß, zumal der Erfolg nicht garantiert werden kann.
Ich habe im I-net einmal nach Erklärungen zur Baclofen-Pumpe gesucht und wurde fündig.
Eine wirklich gut gemachte Seite zum Thema Lioresalpumpe findet Ihr hier : Was ist eine Lioresalpumpe
Die Seite gehört einem guten Freund von mir dessen Sohn die Lioresalpumpe eingesetzt bekam. Was der kleine Philip dabei alles erlebt hat und ob und wie die Pumpe ihm hilft erfahrt Ihr alles auf dieser Seite.
Und hier noch eine interessante, aber rein medizinische Abhandlung :
Vor kurzem wurde mir ein informativer Film über das implantieren der Baclofen (Lioresal-) Pumpe zur Verfügung gestellt. Da dieser Film zu groß ist um ihn auf meiner Homepage hoch zu laden, habe ich den gesamten Film bei emule zum Download eingestellt. Emule-User können den Film unter folgendem Hash downladen: ed2k://|file|therapie.der.spastik.avi|206757885A62B78C213AADADBABDA8CFFAA6F646|/
Ich hoffe daß im Laufe der Zeit hier verschiedene Erfahrungen zusammenkommen. Gute und schlechte Erfahrungen sind willkommen.
Liebe Grüße
Bettina
Da das einpflanzen der Pumpe jedoch ein recht großer Bauch-OP ist sollte dieser Schritt sehr gut überlegt werden. Mir ist bislang das Risiko zu groß, zumal der Erfolg nicht garantiert werden kann.
Ich habe im I-net einmal nach Erklärungen zur Baclofen-Pumpe gesucht und wurde fündig.
Eine wirklich gut gemachte Seite zum Thema Lioresalpumpe findet Ihr hier : Was ist eine Lioresalpumpe
Die Seite gehört einem guten Freund von mir dessen Sohn die Lioresalpumpe eingesetzt bekam. Was der kleine Philip dabei alles erlebt hat und ob und wie die Pumpe ihm hilft erfahrt Ihr alles auf dieser Seite.
Und hier noch eine interessante, aber rein medizinische Abhandlung :
Zitat:Medikamentöse Behandlung Neurologischer Erkrankungen mittels intrathekaler Pumpensysteme
Autor: L. Saltuari - Hochzirl
Eine Reihe von neurologischen Erkrankungen kann schlecht oder nicht durch orale bzw. parenterale medikamentöse Therapie behandelt werden. Das insuffiziente Ansprechen auf die medikamentöse Behandlung ist häufig dadurch bedingt, dass die entsprechenden Substanzen nur zum geringen Teil die Blut-Hirnschranke überwinden und deshalb im Bereich des zentralen Nervensystems nur in geringen Konzentrationen wirksam sind. Dieser Tatbestand führte zur Überlegung, diese Substanzen direkt in den intrathekalen Raum zu verabreichen, um damit eine hohe Konzentration im Bereich des zentralen Nervensystems zu erreichen, ohne gesamtsystemische Belastung. Diese neue Applikationsform wird mittlerweile bei einer Reihe von Medikamenten angewandt, z. B. Clonidin, Morphin. Die intrathekale Therapie von spinaler und supraspinaler Spastizität mittels Baclofen ist die derzeit in diesem Zusammenhang am häufigst angewandte Behandlungsmethode. Am Beispiel von Baclofen soll die Therapiestrategie erläutert werden.
Spastizität ist ein Symptom das bei Läsionen des ersten Motorneurons auftritt und als geschwindigkeitsabhängige Erhöhung der tonischen und phasischen Dehnungsreflexe charakterisiert wird (Lance). Diese Dysfunktion, die zusätzlich zur Muskelschwäche auftritt, bedingt bei Rehabilitationspatienten, häufig eine massive zusätzliche Bewegungseinschränkung. Die orale pharmakologische Therapie von Spastizität ist meist wenig effizient, da vor Eintritt der gewünschten Wirkung häufig Nebenwirkungen, wie Müdigkeit, Schwindel, Konzentrations- und Vigilanzstörungen auftreten.
Aus diesem Grund applizierten Penn und Kroin 1985 Baclofen (ß-(4chlorophenyl)-GABA), (Lioresal), einen leicht lipophilen GABA-Agonisten, der selektiv GABAB-Rezeptoren besetzt, und nur zu 10 % die Blut-Hirnschranke passiert, direkt mittels Lumbalpunktion in den intrathekalen Bereich und erreichten dadurch bei Patienten mit spinaler Spastik eine deutliche Reduktion der beeinträchtigenden Symptome. Diese ersten Erfahrungen wurden von uns 1987 auf Patienten mit supraspinaler Spastizität ausgeweitet. In dieser Pilotstudie zeigte sich intrathekales Baclofen auch bei supraspinalen Patienten effizient, allerdings musste die Bolusdosis bei diesen Patienten auf das Doppelte erhöht werden.
Um einen bleibenden therapeutischen Erfolg bei diesen Patienten zu erzielen, muss nach erfolgreicher Bolusevaluierung ein Pumpensystem implantiert werden, das eine kontinuierliche Abgabe des Pharmakons in den intrathekalen Raum ermöglicht.
Prinzipiell sind zwei Pumpensysteme am Markt erhältlich:
1) Eine elektrische, batteriegetriebene Pumpe, die telemetrisch regulierbar ist und eine kontinuierliche, komplexe und intermittierende Bolusabgabe erlaubt. Der Vorteil dieser Pumpe liegt vor allem in der Steuerbarkeit der täglichen Medikamentenabgabe, in der Sicherheit der regelmäßigen durchzuführenden Nachfüllungen, der Nachteil in den relativ hohen Kosten des Systems, insbesondere da die Batterie der Pumpe nach ca. 4 Jahren erschöpft ist und das gesamte System ausgetauscht werden muss.
2) Gasgetriebene Pumpensysteme, die nach der Implantation nicht mehr ersetzt werden müssen, bei denen jedoch die Variation der Medikamentenabgabe nur durch Konzentrationsveränderungen möglich ist. Einen weiterer Nachteil stellt die Kontinuität des Medikamentenflusses dar, die durch die Körpertemperatur beeinflusst werden kann.
Vor jeder Indikationsstellung zur Pumpenimplantation muss eine Evaluierungsphase vorangestellt werden, in der Patient ambulant voll mit oraler antispastischer Therapie behandelt wird. Nach Nichtansprechen bzw. Auftreten von Nebenwirkungen (bei ca. 40 % - 60 % der Patienten) im Rahmen der oralen Therapie wird der Patient stationär zur intrathekalen Evaluierungsphase aufgenommen. Diese erfolgt entweder über Bolusapplikation mittels einer Lumbalpunktion oder über einen lumbalen Katheter, der extern an ein Pumpensystem angeschlossen wird und dadurch eine kontinuierliche Infusion des Medikaments ermöglicht. Bolusevaluierungen erfolgen in einer Dosishöhe von 50 µg - 300 µg, kontinuierliche Evaluierungen in einer Tagesdosis von ca. 50 µg- 600 µg über maximal 10 Tage. Eine klare klinische Beurteilung des Patienten muß vor, während und nach der Evaluierungphase erfolgen, wobei Tonus (Ashworth Scale), funktionelle motorische Verbesserung bzw. Verschlechterung, respiratorische Funktionen und Vigilanz als wichtigste Parameter berücksichtigt werden müssen. Bei Bolusapplikation ist das Wirkungsmaximum des Medikaments 2 Stunden - 3 Stunden nach der Lumbalpunktion zu beobachten. Vom rehabilitativen Standpunkt muss berücksichtigt werden, dass eine Tonusreduktion nicht immer von einer funktionellen Verbesserung begleitet ist, sodass Patienten, die ein gutes Ansprechen auf intrathekales Baclofen zeigen, sich von motorisch funktioneller Seite verschlechtern können und deshalb für diese Therapie nicht geeignet sind. Auffallend sind die großen interindividuellen Unterschiede in der Sensitivität gegenüber dem Medikament. Aus diesem Grund sollten Bolusevaluierungen immer mit niedrigsten Dosen (50 µg) begonnen werden.
Hat sich in der Evaluierungsphase ein gutes Ansprechen des Patienten auf intrathekales Baclofen gezeigt, erfolgt der Schritt zur Implantation eines permanenten Pumpsystems. Der Chirurg legt hierzu eine subkutane Tasche in der Oberbauchgegend links an, in welche das Gerät eingelegt wird. In einem zweiten Schritt wird ein Katheter mittels einer Punktionsnadel in den intraduralen Raum gelegt und über einen subkutanen Tunnel mit der Pumpe verbunden. Somit ist das System voll implantiert und behindert den Patienten nicht in seiner täglichen Lebensführung. Nach Implantation wird die Dosiserhöhung telemetrisch langsam durchgeführt und den Bedürfnissen des Patienten innerhalb von Wochen angepasst. Gasgetriebene Pumpen eignen sich als Erstimplantate wenig, da die Anpassungsphase mangels Steuerbarkeit des Systems sich äußerst kompliziert gestaltet. Toleranzentwicklungen nach Beendigung der Anpassungsphase wurden allerdings nicht beobachtet.
Seit 1988 wurden über 70 Patienten mit spinaler und supraspinaler Spastizität mittels intrathekaler Baclofentherapie behandelt, wobei die Langzeitbeobachtung zeigt, dass im Rahmen dieser Therapie nicht nur der Muskeltonus reduziert wird, sondern dass bei einem Drittel der Patienten eine signifikante Funktionsverbesserung der Motorik zu beobachten ist. Bei einem weiteren Teil der Patienten mit spinaler Spastik verbesserte sich die Blasenkontrolle, bei hohen Querschnittspatienten die Atemkapazität. Als Nebenwirkungen muss das Intoxikationsrisiko, vorwiegend in der Evaluierungsphase genannt werden, aber auch lokale Infektionen sowie Katheterdyslokationen wurden beobachtet. Obwohl Baclofen ein GABA-Agonist ist, zeigte sich bei einigen Patienten eine Erhöhung der Anfallsbereitschaft.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die intrathekale Medikamentenverabreichung mittels Pumpensysteme bei Erkrankungen, die auf orale bzw. parenterale medikamentöse Therapie nicht ansprechen, eine entscheidende Verbesserung der Therapiestrategien darstellen. Bei Spastizität spinaler und supraspinaler Genese kann z. B. die intrathekale Therapie mittels Baclofen zerstörende, irreversible chirurgische Eingriffe vermeiden, pflegerische Situationen erleichtern und die motorische Funktionalität und Selbständigkeit der Patienten entscheidend verbessern.
Quelle: http://www.neuromodulation.at/publicat/baclo.htm
Vor kurzem wurde mir ein informativer Film über das implantieren der Baclofen (Lioresal-) Pumpe zur Verfügung gestellt. Da dieser Film zu groß ist um ihn auf meiner Homepage hoch zu laden, habe ich den gesamten Film bei emule zum Download eingestellt. Emule-User können den Film unter folgendem Hash downladen: ed2k://|file|therapie.der.spastik.avi|206757885A62B78C213AADADBABDA8CFFAA6F646|/
Ich hoffe daß im Laufe der Zeit hier verschiedene Erfahrungen zusammenkommen. Gute und schlechte Erfahrungen sind willkommen.
Liebe Grüße
Bettina
Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. (Vaclav Havel)
HP www.sedolin.de
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