Spastik
#1
Habe hierzu zwei sehr gute Erklärungen gefunden.

Zitat:Spastik: Ein Symptom mit vielen Ausprägungen
Lindenbrunner Zeitung 04/02

Als Folge von Erkrankungen des Gehirns oder Rückenmarks, wie zum Beispiel einem Schlaganfall, einer Hirnblutung oder der Multiplen Sklerose, kommt es häufig zur Entwicklung einer so genannten Spastik. Eine Heilung des Symptoms ist bisher noch nicht in Sicht. Es gibt jedoch wirksame Behandlungsmöglichkeiten, mit denen eine Spastik nachhaltig gelindert werden kann. von Dr. med. Ralf Dombert

Der Begriff "Spastik" stammt von dem griechischen Wort Spasmus und bedeutet so viel wie "Krampf".

Seit mehr als einem Jahrhundert beschäftigen sich Forscher, klinisch tätige Ärzte, Pharmazeuten und Physiotherapeuten mit der Entstehung, Therapie und den Folgen der Spastik. Gemäß der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie wird Spastik definiert als gesteigerter, geschwindigkeitsabhängiger Dehnungsreflex der Skelettmuskulatur, der als Folge einer Verletzung deszendierender motorischer Bahnen auftritt. In der Regel geht er mit anderen Symptomen wie Muskelschwäche, Verlangsamung des Bewegungsablaufes, gesteigerten Muskeleigenreflexen und pathologischen Fremdreflexen einher.

Ausprägungen der Spastik
Während die Ursache der Spastik bis zum heutigen Tag weitgehend unbekannt ist, sind die verschiedenen Ausprägungen des Symptoms klar definiert. Man unterscheidet die so genannten Plussymptome mit Muskeltonuserhöhungen, Verstärkung der Muskeleigenreflexe und pathologischen Fremdreflexen sowie die spontanen oder provozierbaren Muskelzuckungen.
Demgegenüber stehen die so genannten Minussymptome mit Schwäche (Parese) der betroffenen Gliedmaßen, Koordinationsstörungen im Bewegungsablauf sowie einer gesteigerten Ermüdbarkeit.

Eine Vielzahl von Erkrankungen führt zu Veränderungen im Bereich der zentral-motorischen Bahnen im Gehirn und im Rückenmark und damit häufig auch zu einer Spastik. Erkrankungen, die mit spastischen Lähmungen einhergehen, sind der Schlaganfall, Schädelhirntraumata, die Multiple Sklerose, Hirnblutungen, Hirnschädigungen durch Sauerstoffmangel bei Herzkreislaufstillstand, Rückenmarksverletzungen und degenerative Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie die amyotrophe Lateralsklerose (ALS). Auch im Bereich der Kinderheilkunde stellt die frühkindlich erworbene Spastik (zum Beispiel im Rahmen der infantilen Cerebralparese) ein häufig anzutreffendes Problem dar.

Für den Patienten führt die Spastik in der Kombination von Muskeltonussteigerung und Muskelschwäche zu einer Verkürzung der Muskelstränge in der betroffenen Extremität. Typische Fehlstellungen, die sich aus der spastischen Kontraktion der Muskulatur ergeben, sind die Beugung im Ellenbogengelenk, die Beugung des Handgelenks, die Beugestellung der Finger, die Streckung im Kniegelenk und der spastische Spitzfuß. Je nach Krankheit und Schädigungsort im Gehirn und Rückenmark können aber auch andere spastische Muster, wie zum Beispiel die Beugespastik in Hüft- und Kniegelenk, auftreten.

Für den Patienten ergibt sich aus der durch die Spastik verursachten Muskelverkürzung ein Teufelskreis aus Schmerzen und Unbeweglichkeit.

Da man bis heute nicht weiß, welche Faktoren die Muskelkontraktionen auslösen, ist eine heilende Behandlung der Spastik noch nicht möglich. Die Behandlung zielt in erster Linie darauf ab, den Teufelskreis aus Schmerzen und Unbeweglichkeit zu durchbrechen. Entsprechend den Hauptsymptomen, die beim einzelnen Patienten vorliegen, besteht die individuelle Therapie aus aktivierender Pflege, ergotherapeutischen, physiotherapeutischen und physikalischen Maßnahmen sowie der medikamentösen Behandlung.

Der komplette Bericht mit vielen weiteren Informationen ist unter :
Krankenhaus Lindenbrunn

Interessant ist es, daß Spastik vom Körper her gesehen auch einen Sinn zu haben scheint. Hierzu habe ich ebenfalls einen sehr interessanten Beitrag entdeckt.

Zitat:Welche Vorteile kann Spastik haben?

Wenn Sie Spasmen haben, ist Ihre Hautdurchblutung besser, Ihre Muskeln behalten eine Teil ihrer Größe, und die verursachten Bewegungen können bei der Entlastung helfen. Durch diese drei Effekte kann die Gefahr von Druckstellen verringert werden.

Viele Rückenmarksverletzte können Spasmen willkürlich herbeiführen. Bei einer hohen Verletzung können Sie die Spasmen einsetzen, um jemandem dabei zu helfen, Sie zu drehen oder um die Gelenke zu strecken, um beim Ankleiden zu helfen. Bei tieferen Verletzungen kann Spastik von Vorteil sein, wenn Sie damit z.B. selbst leichter übersetzen und aufstehen können.

Spasmen können Ihnen auch eine Menge über Ihre körperliche Situation im gelähmten Bereich mitteilen, wenn Sie nach einer gewissen Zeit die Bedeutung der unterschiedlichen Spasmenarten zu verstehen beginnen. Weiter unten sind mögliche Faktoren aufgeführt, die die Spastik verstärken.


Welche Nachteile kann Spastik haben?

Viele Patienten empfinden insbesondere zu Beginn die Spasmen als lästig, wenn sie von ihnen beim Übersetzen aus dem Gleichgewicht geworfen werden oder diese ihre Fähigkeit, etwas allein zu tun, begrenzen. Für manche ist Spastik sogar schmerzhaft.

In schweren Fällen von Spastik kann es zur Kontraktion der Muskeln kommen, was tägliche Dehnungsübungen erfordert. Bei starker Spastik im Beckenboden kann der Blasenschließmuskel zu stark werden, so daß eine Schlitzung vorgenommen werden muß.


Wodurch wird Spastik verstärkt?

Körperlicher Streß, psychischer Streß, oder auch Schmerzreize aus dem Körper verstärken die Spastik. Wenn Sie darauf achten, können Sie die Spastik auch als Signal sehen, mit dem Ihnen Ihr Körper (auch Ihre Seele) mitteilt, daß etwas nicht in Ordnung ist.

Beispiele für Faktoren, die Spastik verstärken: überdehnter Enddarm oder Verstopfung, volle Blase oder Harnwegsinfektion, Druckstellen oder zu enge Kleidung, eingewachsener Zehennagel oder zu enge Schuhe, Hautprobleme im Genitalbereich, schlechte Haltung im Rollstuhl, Unterkühltsein, Alkoholmißbrauch am Tag zuvor, gefühlsmäßige Aufregung.

Quelle :
http://me.in-berlin.de/~rws/qfaq-spastik.html
Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. (Vaclav Havel)
HP www.sedolin.de
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#2
Mein Vater ist seit dem 23.Februar im Koma!!
Er hat keine Spasiken, nichts.... die Pfleger im Heim sind alle total erstaunt!!!
Warum ist das bei meinem Vater so....? Alle sagen es ist außergewöhnlich das er keine Spastiken hat!!!!

Schreibt schnell ne Antwort!!!!

Ist sein so Kaput das er garkeine Spastik ausbilden kann?
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#3
Hey Sven,

Koma oder Wachkoma ? Im Koma wär es logisch, da hat eigentlich niemand eine Spastik. Im Wachkoma ist es ok. Nicht jeder hat eine Spastik. Ich habe eher die Erfahrung gemacht daß die Patienten mit nur leichter Schädigung keine Spastik hatten. Die Patienten mit starker Spastik die ich kennengelernt habe sind fast alle heute noch im Wachkoma. Allerdings handelt es sich dabei ausschließlich um Kinder. Vielleicht läuft es da etwas anders ab.

Liebe Grüße
Bettina
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#4
Hy ,

danke für die schnelle Antwort!!!

Ja er ist im Wachkoma!!! Das Pflegepersonal sagt, er hat keine Spastik weil er so gut gepflegt wurde!!! Immer mobiliesiert wurde....viel drehen und Therapie!!!
Die Ärzte sagen aber, das die Schädigung des Gerhirns sehr stark sei!! EEG ..Kernspin...hätten das gezeigt!!
Seit kurzer Zeit ist er aufmerksamer geworden, seine Blicke sind präziser geworden....irgendwie ist etwas anders!!!!

Ist das Hirn so zerstört das keine Spastik sich bilden kann????

Danke bis bald
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#5
Hey Sven,

ich bin leider kein Arzt. Insofern hab ich keine Ahnung ob durch extreme Hirnschädigung Spastik ausbleiben kann. Ich kann nur von meinen Erfahrungen und Beobachtungen berichten. Dies kann jedoch aus medizinischer Sicht total falsch sein.

Also: Cedric wurde von mir auch gut gepflegt, bewegt, geschleppt, therapiert. Wir turnten nach Bobbath, Vojta, Glenn Doman, waren in Florida bei den Delphinen, in Basel in einer Spezialorthopädie und vieles mehr. Trotzdem hat Cedric eine Spastik, die im Laufe des Rehaaufenthaltes in "Dunkelbayern" sich extremst verschlechterte. Cedric ist nur eines von vielen Kindern die ich bislang kennenlernte, die trotz intensivster Bemühungen eine schwere Spastik entwickelten.

Ich persönlich glaube nicht daß eine Spastik und die stärke eine Hirnschädigung in direktem Zusammenhang stehen. Ich denke eher es kommt auf die geschädigten Areale an ob eine Spastik entsteht oder nicht.

Ich an Deiner Stelle wäre eher froh daß die elende Spastik fehlt. So bleiben Euch 1000de Folgeerkrankungen, Kontrakturen, Luxationen, etc. erspart - und somit viele unnötige Schmerzen.

Freu Dich lieber über die tollen Fortschritte und die 1000 Therapiemöglichkeiten (z.B. GigerMD) die ihr ohne diese blöde Spastik habt.

Liebe Grüße
Bettina

P.S. er bekommt nicht etwa Berge von Muskelrelaxanien wie z.B. Lioresal (Baclofen), Botox, ..... ? Wink
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#6
Hallo Bettina!

Welche Spastik hat Cedric? Ist das er Tetraspastik möglich oder? Bei mir ist Spastik durch spastische Diparese betroffen.

Es gibt was gute Möglichkeiten für Motomed zu trainineren, was du geschrieben hast, ist auch gut.

Gruß Anna
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#7
Hallo Anna,

Cedric hat eine schwere Tetraspastik. Die Beine sind stark betroffen, immer über kreuz, Knie links leicht beugbar, rechts steif, Klumpfüße.

Jetzt kommt noch eine ganz böse Skoliose dazu. Irgendwie sieht die Wirbelsäule ganz verdreht aus. Scheint ihm oft weh zu tun und auch die Atmung etwas zu stören. Ich hoffe, daß er sich noch daran gewöhnt.

Motomed etc. ist bei Cedric leider nicht möglich.

Liebe Grüße
Bettina
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#8
Hallo Sedolin!

Ich habe mich gewusst, dass er eine Tetraspastik bekommt hat!

Ich habe auch rechtskonvexe Skoliose mit 15 Jahre alt bekommt, habe schmerzhaft.

Schade, dass er nicht Motomed möglich, hast du Antrag beantragt oder?

Bei mir habe Motomed vivia pisa 1.

Gruß Anna
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#9
Hey Anna,

nein, Motomed hab ich nicht beantragt. Kann er nicht benutzen. Eventuell wäre dieses Galileobrett interessant für ihn, aber das ist derzeit noch in der Testphase und nur in einer Klinik benutzbar.

Mit Skoliose kenn ich mich noch nicht aus. Was bedeutet rechtskonvex, bzw. wie fühlt sich das an. Sind die Schmerzen schlimm ? Ich merke halt nur daß es ihm seit dieser OP viel schlechter geht und ich vermute es hängt mit der üblen Skoliose zusammen.

Neugierige Grüße
Bettina
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#10
Hallo Bettina!

Ich kann dir erklären, also rechtskonvexe Skoliose, bedeutet ich habe nur rechts Seite Skoliose, habe keins auf links Seite, deswegen schmerzt bei mir am beste rechts Seite schlimm. Da ich starke Bewegungstörung bin, laufe wie Schwankel, genauso bei Skoliose auch so. Bei OP ist noch mehr schlimm, weiß ich, muss mal andere versuchen!

Deswegen kann ich dir verstehen, wenn Cedric nicht Motomed möglich ist!

Gruß Anna
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