Wünsche und Bedürfnisse -eine Umfrage
#1
Hallo,
mein Name ist Melina und ich arbeite als Logopädin in einer Klinik für neurologische und neurochirurgische Rehabilitation, hier vor allem im Kinderbereich.
Ein Großteil der Kids, die ich betreue, sind im Wachkoma. Daher auch das Interesse an diesem Thema.
Ich hätte ein großes Anliegen an euch:
Neben meiner Arbeit besuche ich noch den Masterstudiengang für Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie in Hildesheim.

Das bringt mich jetzt zum Thema meiner Masterarbeit: zum Aufgabenbereich meiner Arbeit in der Klinik gehört u.a. die Beratung von Angehörigen. Das gestaltet sich mitunter schon mal schwierig –für beide Seiten. Man erfährt Wut, Trauer, eben eine ganze Reihe von Emotionen. Und manchmal steht man vor scheinbar unlösbaren Aufgaben.

Oft habe ich mich gefragt, wie viel können die Angehörigen aufnehmen von den Informationen, die sie kriegen (egal ob von mir oder anderen Mitarbeitern). Wie viele Informationen wollen sie überhaupt? Was können speziell wir als Therapeuten tun, damit die Angehörigen die neue Situation gut meistern können?

Auf diese Weise bin ich zu der Idee gekommen, die Wünsche und Bedürfnisse der Angehörigen, speziell wachkomatöser Patienten in der Akut- und Rehaphase, zu erheben.

Ich möchte dabei gerne auf eure Erfahrung zurückgreifen:
wenn ihr an eine Krankenhausaufenthalt (zurück)denkt,
was lief gut, was hat euch gestört, was könnte eurer Meinung nach besser geregelt, besser gestaltet werden?

Ich bedanke mich im Voraus für eure Antworten und bin schon sehr gespannt!

Herzliche Grüße
Melina
" Leben ist das was passiert, während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen." John Lennon
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#2
Zitat:Original von Melse
Ich möchte dabei gerne auf eure Erfahrung zurückgreifen:
wenn ihr an eine Krankenhausaufenthalt (zurück)denkt,
was lief gut, was hat euch gestört, was könnte eurer Meinung nach besser geregelt, besser gestaltet werden?

Ich bedanke mich im Voraus für eure Antworten und bin schon sehr gespannt!

Hallo Melina,

verzeih, aber Deine Fragen sind ein wenig ungenau. Etwas konkreter sollte es schon sein. Nichts für ungut!

Gruß,
Ursel
http://www.huahinelife.de

Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)
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#3
Hallo Ursel,

danke für deine Anmerkung. Ja, das stimmt schon. Eigentlich wollte ich die Frage bewusst offen halten,um eben keine Richtung vorzugeben. Aber es ist wohl echt ungenau, worauf ich hinaus will!

Kurz zur Erläuterung:
ich bin dabei, einen Beratungsleitfaden zu erstellen (vor allem für Frühreha/Reha). Es sollen alle Teammitglieder in einer Klinik danach arbeiten können. Also wer soll die Angehörigen über bestimmte Dinge informieren. Und vor allem WIE soll das geschehen. Welche Aufgaben haben Pflege - Psychologen - Physios - Logos -.......bezüglich der Angehörigenberatung.
Ich mache das, weil ich schon einige Rückmeldungen in anderen Foren hatte, die besagten, dass es oft an der Kommunikation im Krankenhaus scheitert.

Meine Fragen wären also:
- was wollt ihr als Angehörige über Therapien wissen?
- was würdet ihr euch wünschen? im Sinne von: was hat euch gefehlt, als ihr im Krankenhaus gewesen seid?
- was sind eure Erfahrungen im Krankenhaus? was kann man tun, damit ihr euch wohlfühlt, verstanden fühlt?

Ist das deutlicher? Sonst müsste ich evt konkreter werden..

Danke noch mal! :-)
Liebe Grüße
Melina
" Leben ist das was passiert, während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen." John Lennon
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#4
Zitat:a) Also wer soll die Angehörigen über bestimmte Dinge informieren.

b) Und vor allem WIE soll das geschehen.

c) Welche Aufgaben haben Pflege - Psychologen - Physios - Logos -.......bezüglich der Angehörigenberatung.

d) was wollt ihr als Angehörige über Therapien wissen?

e) was würdet ihr euch wünschen? im Sinne von: was hat euch gefehlt, als ihr im Krankenhaus gewesen seid?

f) was sind eure Erfahrungen im Krankenhaus?

g)was kann man tun, damit ihr euch wohlfühlt, verstanden fühlt?


Hallo Melina,

ich habe mir erlaubt, vor Deine Fragen eine Nummerierung anzubringen, damit man sich besser auskennt.

a) das kommt drauf an, bei gesundheitsrelevanten Punkten der Arzt.
Bei Therapiedingen selbstverständlich die Physiotherapeuten etc.
Bei Sozialen Sachen nicht allzuviel auf den Sozialen Dienst der Klinik abladen, die Sozialdamen sind oft eher mittelmäßig. Ärzte sollten sich meiner Meinung nach auch von diesen für sie oft lästigen Angelegenheiten nicht so leicht aus ihrer Verantwortung stehlen können.

b) offen, sachlich, umfassend, freundlich, ohne Zeitdruck.

c) Viele...

d) Ich: alles, was es zu wissen gibt. Oft stellt sich dabei leider raus, dass die Herrschaften selbst nicht allzuviel von Ihrem Handwerk verstehen. Speziell bei so schwer Erkrankten wie meinem Kind.

e) ein weites Feld..
Zugewandheit, viel mehr Menschlichkeit, viel, viel weniger Heuchelei, Dümmlichkeit, Desinteresse.

f) meine Erfahrungen kann man z.b. hier auszugsweise in geschriebener Fassung nachlesen, über die dicken Hämmer schweige ich, positive Erfahrungen beschränken sich auf einzelne nette menschliche Gesten.
Gesundheitlich wurde meinem Sohn nicht wesentlich geholfen.

g) kennst Du jemanden, der in ein Krankenhaus geht um sich wohlzufühlen, respektive sich verstanden zu fühlen?



Mag sich noch wer beteiligen? Kommt schon, 5 Minuten, die kann man erübrigen...

Liebe Grüße,
Ursel
http://www.huahinelife.de

Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)
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#5
Hallo Ursel,

erstmal vielen lieben Dank!!

Dann zu g): ist schon klar, wer ist auch schon gerne im Krankenhaus?
Aber da zumindest bei uns in der Klinik viele Kinder über einen sehr langen Zeitraum, teilweise von mehreren Monaten, da sind, zielt meine Frage eher in die Richtung ab: wie kann man den Aufenthalt speziell für Angehörige angenehmer machen?

Und was geht gar nicht? Gerne die Hammer raushauen, aus denen lernt man wohl am besten, leider (auch wenn ich schon viel hier im Forum gelesen habe)

Liebe Grüße
Melina
" Leben ist das was passiert, während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen." John Lennon
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#6
Hallo Melina,

gerne lasse ich auch Andere zu Wort kommen....

zur frage: h) was geht gar nicht?
vieles. ich beschränke mich mal auf die Stichwörter: Inkompetenz, Desinteresse, Unfreundlichkeit. In der Reihenfolge.

Weisst, solche antworten sind immer hoch individuell, was mir widerstrebt, wird ein anderer gar nicht wahrnehmen.
worauf ich wert lege bei der medizinischen und therapeutischen Behandlung meines Kindes ist für jemanden anders nicht relevant.
usw.

man braucht für solche befragungen, neben konkreten punkten, die man erfahren möchte, eine aussagekräftige menge an interviewten, sonst kommen nur einzelfallansichten raus.

und erfahrungsberichte sind ja auch hier nachzulesen, etwas unübersichlich vielleicht. man kann daraus schon erkennen, was sich betroffene mütter und angehörige von pflegepersonen, therapeuten, ärzten wünschen.
auch mal zwischen den zeilen lesen, dann bekommt man mit, wo der hund begraben liegt.

soweit von mir für heute, liebe grüße,
Ursel
http://www.huahinelife.de

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#7
Liebe Ursel,

hmm...kommt recht spät meine Antwort, aber dennoch möchte ich deinen Kommentar nicht unbeantwortet lassen.

Mir ist durchaus bewusst, dass ich hier subjektive Einzelansichten sammle. Aber über diesen ganzen Zeitraum meines Projektes hinweg war ich auch in anderen Foren nicht untätig, so dass sich bis hierhin sehr viele Einzelansichten angesammelt haben. Und klar hab ich andere Themenbeiträge gelesen. Vieles ist mir auch vorher schon klar gewesen.
Nur im Rahmen eines wissenschaftlichen Projektes muss ich mich an gewisse Spielregeln halten, damit mir das Projekt (an dem mir übrigens sehr viel liegt) nicht in der Luft zerrissen wird.
Diese Fülle von Einzelansichten lassen sich qualitativ in verschiedene Kategorien unterteilen, so dass ich am Ende doch schon eine gewisse Aussage machen kann, was Angehörige denn nun wollen oder nicht. Dass sich nicht alles ins Blaue hinein verallgemeinern lässt, ist mir auch klar.

Mir war wichtig, dass du merkst (und alle anderen Leser auch), dass ich nicht eines Morgens aufwachte und dachte, ach komm, heute frag ich mal im Forum nach, was die so wollen.
Diese -im übrigen bewusst sehr offen gehaltene- Umfrage ist Teil eines größeren Projektes.

Ich möchte hier nicht belehrend oder eingeschnappt klingen, aber deine Worte haben mich schon getroffen.
Trotzdem danke für deine ehrlichen Ansichten und Antworten!! Applaus

Einen schönen Restabend und liebe Grüße
Melina
" Leben ist das was passiert, während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen." John Lennon
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#8
Zitat:Mir war wichtig, dass du merkst (und alle anderen Leser auch), dass ich nicht eines Morgens aufwachte und dachte, ach komm, heute frag ich mal im Forum nach, was die so wollen.
Ist doch okay.

Zitat:Diese -im übrigen bewusst sehr offen gehaltene- Umfrage ist Teil eines größeren Projektes.

Aha. Kannst uns ja mitteilen, wenn ihr fertig seid. Würde mich interessieren.
http://www.huahinelife.de

Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)
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#9
Dann ist ja gut :-)
Und klar stell ich euch das alles vor!

ein schönes langes Wochenende!
Melina
" Leben ist das was passiert, während Du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen." John Lennon
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