kein Medi hilft!
#1
Hallo liebe Mitglieder,
mein Papa hatte vor einer Woche einen Herzstillstand beim Autofahren und es ging sehr lange bis er reanmiert werden konnte. Er hat schwerste Schädigungen im Gehirn erlitten, laut Ärtzen und CT Befund ist nur das Stammhirn übrig geblieben oder Teile davon. Gestern war schon der Pfarrer weil sie meinten, es ginge nicht mehr lange, sie haben die Kreislaufstabilisierenden Mittel weggenommen und der Blutdruck war im Keller. Er hat sich aber wieder etwas stabilisiert. Am schlimmsten sind die Krampfungen, er krampft sehr stark und oft und sie finden kein Mittel, das hilft. Ich hab den Arzt auf Botox angesprochen aber er meinte, nein, das bekäme er nicht. Mein Papa hätte keine Spastik in dem Sinne, das seien Muskelzuckungen, die von der Hirnrinde ausgesendet werden (ich dachte die seit tot?! Wie kann die dann was senden?) Aber wo ist das der Unterschied zu einer Spastik?! Die Ärzte spritzen jetzt ständig ein Narkosemittel um die extremen Verkrampfungen in den Griff zu bekommen aber das kann es doch nicht sein! Wir sagen ihm immer, dass wir ihn loslassen, wenn er gehen will, soll und kann er gehen, ich weiß, dass er uns hört, wenn nicht mit seinem Verstand, dann mit seiner Seele. Wir sagen ihm aber auch, dass wenn er eine Chance sieht noch zu bleiben, dann soll er bitte bleiben, es liegt an ihm. Bisher ist er geblieben.
Ich habe gestern von einem Medikament im www gelesen, das heisst Maprotilin 50 Holsten. Kennt das jemand? Das sei bei krampfartigen Anfällen nach Hypoxie zu nehmen. Warum hab ich das Gefühl, dass die Ärzte gar nichts mehr finden wollen um sein Leid mit den Krampfungen zu lindern?! Ich muss dazu sagen, gestern waren wir bei 3 Anfällen dabei und bei 2 davon war grade keine Schwester dabei und wir konnten ihn nach einer Weile mit Massagen und Drücken bestimmter Punkte selbst wieder beruhigen.
Kann mir hier jemand etwas über Medikamente sagen, was helfen könnte,die Baclofen Pumpe hab ich schon angesprochen aber wurde abgeschmettert, würde nichts helfen. Ich glaub eher, die denken, er stirbt ja eh bald, was sollen wir und noch bemühen. Es ist so schlimm, unser ganzes Leben steht auf dem Kopf, nix ist mehr wir vorher. Klar ist Papa schon etwas älter aber er hätte noch gut und gerne 10 - 15 Jahre leben können, vorallem hat er kurz vor dem Herzstillstand einen Stent oder wie sich das schreibt gelegt bekommen. Schon sehr komisch ....
Liebe Grüße,
Kerstin
Gib jedem Tag die Chance, der schönste Deines Lebens zu werden
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#2
Hallo,

es tut mir sehr leid mit deinem Vater und ich hoffe für euch, dass sich die Situation deines Vaters bald stabilisiert.
Das Problem was Du bei deinem Vater beschreibst sind zentrale also durch das Gehirn bedingte Krampfanfälle. Diese führen zwar unter anderem auch zu einem Anspannen der Muskulatur aber haben auch eine Wirkung (Hauptproblem ) im Gehirn selbst. Die krampfende Person ist währenddessen nicht bei Bewusstsein und erinnert sich auch nicht an den Anfall. Es ist quasi wie ein Kurzschluss der dadurch entsteht, dass die Reizweiterleitung im Gehirn nicht mehr richtig funktioniert. Die Störung der Reizweiterleitung entsteht durch den Sauerstoffmangel, der zu einer Verletzung des Gehirns führt.Diese Situation kann man beeinflussen durch verschiedene Medikamente z.B. Narkosemittel die im Gehirn wirken und die Reizweiterleitung dämpfen.
Eine Spastik in der Muskulatur kann auch durch eine Verletzung des Gehirns entstehen oder aber des Rückenmarks. Die Spastik betrifft aber nur die Skelett- Muskulatur. Man merkt auch wie sie einschiesst und man hat oft Schmerzen wie bei extremen Waden- Krämpfen. Meist tritt sie erst einige Zeit nach dem Unfall auf und nicht von Anfang an. Die Spastik kann durch verschiedene Medikamente, die direkt auf die betroffene Muskulatur wirken, beeinflusst werden. Z. B. Baclofen oder auch Botulinum. Leider haben die meisten Betroffenen beides, Krampfanfälle und eine Spastik. Nicht immer lassen sich die Krampfanfälle so schwer behandeln und manchmal gibt es sich auch mit der Zeit und die Anfälle lassen nach, so dass mit Medikamenten keine oder nur wenige Anfälle auftreten.
Ich hoffe ich konnte es einigermassen erklären und dir ist alles etwas klarer geworden...eigentlich sollte der Arzt in der Klinik Euch erklären was das Problem ist und euch damit die Chance geben damit umzugehen.
Ich finde eue Einstellung zur Situation deines Vaters toll und denke auch: Man muss den Menschen gehen lassen wenn er es selber will aber wenn er bleiben will dann soll er alle Unterstützung bekommen und alles was ihm selber die Situation erträglicher machen kann. Wir wissen ja gar nicht was er spürt und empfindet von allem was um ihn und vor allem mit ihm geschieht.
Viele Grüsse und ganz ganz viel Kraft
Benedict
Bene
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#3
Hierzu kann ich auch nur sagen, daß mein Vater anfangs ganz ganz schlimme Krämpfe hatte. Man erklärte uns es seien Entladungen seines Gehirnes. Nach 2 Wochen hat man diese Zuckungen aber in den Griff bekommen. Er lag insgesamt 8 Wochen auf der Intensivstation und die Ärzte hatten ihn aufgegeben. Er bekam Diazeparm, Morphium und andere Mittel.
2 x hat man uns vom Krankenhaus angerufen, daß es zu Ende ginge, der Kreislauf sackte ab und er hatte Puls von über 180. Die ganze Nacht habe ich an seinem Bett gesessen und er stabilisierte sich. Er ist halt ein Kämpfer.
Nun ist alles 3 Monate her und er liegt im Wachkoma. ( mit wohl schwerster Hinschädigung)
Es ist wohl die schwerste Zeit in meinem Leben, die meine Familie mit mir durchmacht. So traurig es klingen mag, man gewöhnt sich auch an solch schreckliche Dinge und ich kann dir auch nur ganz viel Kraft wünschen und hoffen, daß es dein Vater schafft.
Ich weiß genau, wie du dich jetzt fühst. . . .

Alles Liebe
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#4
Hallo Kerstin
Habe erst heute deinen beitrag gelesen .bin in letzter zeit nicht so oft am pc.mein mann ist seit dem 12.06.06 im wachkomma und ich pflege meinen mann zu hause er hat ab und zu auch mal krampfanfälle da hilt es ihm wenn ich ihn ganz fest in den arm nehme und ihn fest umschlungen halte da merke ich das die krämpfe wieder nachlassen.manchmalhilft es auch wenn mann ihn ein bischen zwicken.es ich hoffe das es deinem papa etwas besser geht,und gibt die hoffnung niemal auf.wünsche dir weiterhin viel kraft
LG Ute
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