Ich bitte um Rat / Wachkoma
#1
Hallo,
ein langjähriger Freund von mir liegt seit 2 Wochen im Wachkoma. Ich habe mich vorher nie mit dem Thema auseinandergesetzt, doch jetzt mach ich mir jeden Tag große Gedanken. Ich kann garnicht mehr klar denken ... Ich habe meinen Freund heute im Pflegeheim besucht und habe ihn fast garnicht mehr wiedererkannt.
Mein Freund ist 75 Jahre alt. Er war vor ca. 4 Wochen noch sehr gesund. Er fuhr sogar jeden Tag Fahrrad. Ihm wurde plötzlich schwindlig und dann schon lag er im Krankenhaus.
Ich habe einige Frage und würde mich sehr freuen, wenn ihr mir diese beantworten könnt.
1) Kann mein Freund nach dem „Erwachen“ wieder ein normales Leben leben oder ist er für den Rest seines Lebens auf Hilfe angewiesen ?
2) Wird er seine Freunde wiedererkennen ?
3) Wird er sich an vergangene Zeiten erinnern ?
4) Wie hoch sind die Chancen, dass er wieder Erwacht ?

Danke Momo.
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#2
Hallo momo


es ist schwer zu sagen ob er wieder so wird wie er vorher war. und deine anderen fragen kann man auch nicht mit sicherheit beantworten, weil man den verlauf eines wachkomas nicht mit sicherheit beantworten kann. mein mann liegt seid 9 monaten im wachkoma und auch ich würde gerne wissen ob er wieder wach wird und ob er wieder so wird wie er vorher war.ich kann dir nur sagen sei für ihn da und mach ihm mut und gib ihn das gefühl das er nicht alleine ist. und vor allen dingen gebe nie die hoffnung auf. es erfordert sehr viel kraft mit der krankheit um zugehen und damit fertig zu werden.aber es lohnt sich zu kämpfen. es gibt immer hoffnung auch wenn es nur kleine fortschritte sind. und wenn du noch fragen hast oder hilfe brauchst dann wende dich ans forum die haben mir in der schweren anfangszeit auch geholfen und mir trost und kraft gegeben. sonst hätte ich es auch nicht durch gestanden.wenn du magst kannst du mich auch anrufen 02374/508570 .


bis dann liebe grüsse mimimaus
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#3
Hallo Minimaus,

ich wünsche deinem Ehemann alles erdenklich Gute. Ich hoffe auch er wird bald wieder gesund. Ich werde morgen meinen Freund wieder besuchen. Vielen Dank für dein Angebot. Bei weiteren Fragen werde ich mich melden (wenn das ok ist).

Vielen Dank. Lg Momo
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#4
Hallo momo
ich kann mich dem von minimaus nur anschliessen,denn diese fragen kann dir keiner genau beantworten da jeder patient anders ist und anders reagiert.habe aber auch eine frage an dich ? du schreibst das dein freund noch vor 4 wochen fahrrad fuhr und ihm schwindlig wurde .er kam dann ins KH und ist jetzt schon in einem pflegeheim?wurde dein freund nicht in eine reha geschickt? ich wünsche dir weiterhin viel kraft
L G Ute
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#5
hallo momo
meine Tochter liegt nun seit 21 Monaten im "Wachkoma"...es ist ein Durchgangsstadium von nicht abschätzbarer Dauer.Daskann Wochen ,Monate oder Jahre dauern bis ..wenn überhaupt jemand wieder aufwacht.Vor einiger zeit erwachte ein Pole nach 19!! Jahren pflege daheim bei seiner Frau...sie hat daran geglaubt und immer mit ihm gesprochen...
DAs ist sowieso das um und auf, ob der mensch das Gefühl bekommt,dass man an seine Genesung glaubt, denn sie bekommen sehr wohl alles mit und reagieren auch unmittelbar darauf, auch wenn es für uns nicht immer deutlich sichtbar ist..wir hatten da einige merkwürdige Erlebnisse...ob sie sich später an alles erinnern können, das weiß man nicht. ich kenne einige, denen fehlt schon ein -Stück ihrer Lebensgeschichte,andere haben mit der zeitschiene ihre Probleme, das ist bei jedem anders. Wie oben gesagt ist jeder >Klient einzigartig.
Was war denn überhaupt der Auslöser dieses Zustandes?
Ob sich jemand das verdient hat oder nicht, das steht uns nicht zu zu beurteilen.So ein "Schicksal muss nicht immer so negativ gesehen werden, es ist eine Riesen Lernchance für jeden.Wir erkennen den Sinn und die Auswirkungen meist erst viel später.
Warum ergleich in ein Pflegeheim kam...es gibt auch welche mit rehabilitativer Pflege muss nicht immer ein Nachteil sein...manchmal sogar besser, das kommt auf das Engagement des Personals dort an.Oft ist weniger "Therapie" sogar mehr...es könnte aber auch am Alter liegen ...dass sich da nach dem Ermessen der behandelnden Ärzte eine Reha nicht mehr "auszahlt"....leider ist das so...das ist rein finanziell begründet.Dieser "Geschäftszweig" ist oft beinhart und grausam.Da bekommen oft viel Jüngere nicht mehr die Chance auf eine Reha.
Gib deinem Freund das Gefühl, dass sich wegen seines Zustandes an eurer Beziehnung nichts ändert.behandle ihn ganz normal...das ist schwer...er braucht vielzeit, denn es dauert jede Reaktion viel länger und ist viel anstrengender als bei "wachen" Patienten.Berühre ihn viel, dass er wieder ein Gefühl für seinen Körper bekommt...er weiß nicht,wo er "aufhört", sag immer vorher, was du tun willst,das ist anfangs ungewohnt ..probier das selber mit geschlossenen Augen aus,wie das ist, wenn ohne Vorwarnung dort wer zupft und da wer zerrt .Mach dich bemerkbar, wenn du den Raum betrittst,sag, wer du bist, du weißt ja nicht, ob er dich erkennt.
Halte ihm die Hände!und vor allem sprich mit ihm.Baue Erinnerungsbrücken in die Vergangenheit stelle einen Bezug zur Gegenwart her und einen Ausblick in die Zukunft.
Konfrontiere ihn mit bekannte Lieblingsdüften, Musik....was ihm halt wichtig war, dort liegt oft der "Schlüssel zum Schloss"
Ich wünsche dir viel Kraft,Mut und Ausdauer und vor allem gib die Hoffnung nie auf,egal welche Prognose die Experten abgegeben haben...sie sind auch keine Hellseher!
Liebe Grüße hilde
Welche Reaktionen zeigt er denn überhaupt?
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