Lungenentzündung
#1
Hallo,

mein Papa liegt nach einem Schlaganfall seit ca. 1 Jahr im Wachkoma. Es gab keine Fortschritte, es gibt keine Hoffnung. Er befindet sich in einem Pflegeheim. Nun hat zum zweiten mal innerhalb von 2,5 Monaten eine Lungenentzündung. Beim ersten Mal ist die Magensonde verrutscht und die Nahrung in der Lunge gelandet. Jetzt soll er sich übergeben haben und das Erbrochene ist in die Lunge gekommen.

Ich frage mich jetzt, ob es normal ist, dass so oft eine Lungenentzündung auftritt. Das Heim ist sehr teuer und macht einen ordentlichen Eindruck. Aber ob die Pflege gut ist, dass kann ich gar nicht beurteilen. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

Wie sehen überhaupt die Überlebenschancen bei Lungenentzüngung aus?


LG,Viana
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#2
liebe Viana,
ich möchte dir als betroffene Mutter , die seit über einem Jahr eine 24 -jährigen Tochter mit schwerem Schädel-Hirntrauma nach einem Unfall daheim betreut,schreiben.
Warum sollte keine Hoffnung bestehen?...Doch nur,wenn man sie aufgibt.
Keine "Fortschritte" ,das klingt sehr trostlos.Kann es nicht sein,dass sie nicht als solche erkannt werden, weil sie für Gesunde,bei denen alles selbstverständlich funktioniert einfach zu wenig erkennbar bzw.spektakulär sind? -dann kann der Patient auch den Mut verlieren und sich aufgeben.
diese Lungenentzündungen (Aspirationspneumonien) entstehen eben dadurch,dass Nahrung entweder von oben durch "sich Verschlucken" bzw.aus dem Magen hoch(Erbrechen) in die Luftröhre und dann eben in die Lunge kommen und dort durch den Reiz eine Entzündung auslösen.Schutz bietet ein funktionierender kräftiger Hustenreflex, der den Fremdkörper von selber wieder rausbefördert.
Wie "gefährlich"eine Pneumonie ist, hängt immer von der Immunlage und auch Konstitution des Betroffenen ab.-Das kann man meiner Meinung nach nicht verallgemeinern.
Welche Magensonde hat er denn ? eine PEG??.= Schlauch durch die Bauchdecke direkt in den Magen..da kann ich mir nicht vorstellen,dass die so verrutschen kann,dass da Nahrung in die Trachea kommen könnte.Die endet ja im Magen!
Erbrochenes kann natürlich immer in die Lunge gelangen.Warum bricht er denn überhaupt? Verträgt er die Nahrung nicht??? Bei Fertig-Sondennahrung kommt das öfter vor.Aber in Heimen wird schwer persönlich und individuell gekocht werden können,wie ich das daheim mache und dann eben auf Sondenkonsistenz püriere.
Ich würde dir das Buch: Neustart im Kopf von Norman. Doidge empfehlen.
Liebe Grüße Hilde
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#3
Hallo Viana,

ich möchte nicht schlau daher reden, aber meiner Meinung nach gibt es immer Hoffnung.Ich würde an deiner Stelle deinen Vater wenn du ihn besuchst ganz "normal "behandeln,also wie einen ganz normalen Menschen den du sonst vielleicht in einer Klinik besuchen würdest.
Also ganz einfach mit ihm reden,ihn anfassen,lustige Dinge von früher erzählen die ihr vielleicht erlebt oder unternommen habt. Gib ihm niemals das Gefühl das wird eh nichts mehr,dann hat er ja keinen Grund mehr aufzuwachen.
ich wünsche dir viel Kraft und Glück.

Lg Kirstin
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#4
Hallo Viana


mein mann ist auch seid dem 6.2.08 im pflegeheim in der zeit war er dreimal im krankenhaus weil er durch aspiration nahrung in die lunge gekriegt hat er wird nächsten monat 59 jahre alt. er hat es auch gut überstanden. man muss zwar gut aufpassen, aber das muss nicht heissen das er sterben wird. in der rehaklinik haben sie mir auch gesagt das bei meinem mann nix mehr zumachen ist weil keine reaktionen sichtbar waren. aber das personal war ja nicht den ganzen tag an seinem bett, und konnten somit kleine reaktionen nicht sehen und wenn ich ihnen gesagt habe mein mann hat das und das gemacht dann sagten sie mir immer das er das nicht bewusst macht und das wäre nur einbildung weil ich es mir wünschen würde. das habe ich immer und immer wieder gehört. am anfang habe ich dann immer geheult weil es mich dann immer runter gezogen hat. dann bin ich auf das wachkomaforum gestossen und habe viel hilfe, tips und ganz besonders viel trost und kraft bekommen. heute lasse ich mich nicht mehr runter ziehen und es geht mir viel besser heute und habe genug kraft weiter zu kämpfen und die hoffnung nicht aufgeben. ich wünsche dir auch ganz viel kraft und durchhaltevermögen denn es wird ein harter kampf. das habe ich heute wieder gemerkt seid zwei wochen versuche ich das mein mann wieder in den rollstuhl gesetzt wird. er liegt seid ostern nach einem krankenhausaufenthalt im bett. das pflegepersonal hat mich heute bei der übergabe ins zimmer geholt und dann haben sie mir versucht es auszureden das mein mann in den rollstuhl kommt. weil sie angst haben das er es mit dem kreislauf nicht aushält. sie haben für ihn die verantwortung oder ich soll es ihnen schriftlich geben das ich die verantwortung als betreungsperson übernehme.aber ich habe es durchgesetzt das er morgen wenn ich da bin, er in den rollstuhl gesetzt wird. ich habe sie nur gefragt ob mein mann für denn rest seines lebens im bett liegen bleiben soll und nur in seinem zimmer.was sie mit nein beantwortet haben. sie haben mir dann noch gesagt das sein hausarzt auch gesagt hat das es nicht gut wäre das er in den rollstuhl gesetzt werden soll.den werde ich morgen erstmal anrufen und fragen was er sich dabei gedacht hat. bin mal gespannt was er mir zusagen hat .


so das wäre erstmal alles wünsche dir und deinem vater ganz viel kraft und fortschritte. mein mann liegt seid acht monaten im wachkoma und er hat schon kleine fortschritte gemacht. er ist schon viel wacher geworden als am anfang das hat die logopädin letzte woche auch zu mir gesagt. gib die hoffnung nicht auf es lohnt sich zu kämpfen es brauch nur alles seine zeit.


liebe grüsse mimimaus
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#5
Hallo Viana
Wiso soll es keine Hoffnung mehr geben?
Mein Mann liegt jetz schon seit dem 12.06.06 im Wachkomma !Am anfang hatte mein Mann innerhalb von drei monaten drei Lungenentzündungen die Ärzte hatten mir nicht viel hoffnung gemacht als er die dritte Lungenentzündung bekam aber ich habe die hoffnung nie aufgegeben ich habe meinen Mann nun zeit dem 28. 09.06 zu Hause er hatte immer mal eine erkältung und auch mal Fieber aber seit Oktober 07 hat er Gott seit Dank kein Fieber mehr bekommen.
Ich nehme an das die Nahrung beim Erbrechen in die lunge gekommen ist da dein Papa sie vielleicht nicht richtig abhusten konnte ,ihr könnt deinen Papa bei der Nahrungsgabe vielleich hochsetzten.
Wünsche dir viel Kraft und gib die Hoffnung niemals auf
Liebe Grüße Ute
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#6
Hallo,

danke für Eure Antworten.

Mein Papa hatte massive Hirnblutungen an vielen Stellen. Vor den letzten Schlaganfall wurde eine Demenz festgestellt. Wobei es sich auch nicht um eine Demenz handeln könnte, sondern durch Gefäßerkrankung bedingte Unmengen ganz kleiner Schlaganfälle. Mein Papa ist erst Mitte 60, hat aber in den Monaten vor seinen Wachkoma erhebliche geistige Probleme gehabt. Konnte z.B. Zusammenhänge nicht mehr erkennen. In der Tageszeitung Texte nicht mehr verstehen. Orientierungsschwierigkeiten kamen auch hinzu. Er hat dies auch selbst gemerkt und wollte nicht mehr lange in einem derartgen Zustand leben. Selbst wenn er jetzt aufwachen sollte, wäre er in einem Zustand fortgeschrittener Demenz, mit vielleicht noch 1-2 Jahren Lebenserwartung. Er hat auch eine detaillierte Patientenverfügung. Aber die Ärzte halten sich dann doch nicht nicht dran. Da ich nicht die Betreuerin bin, kann ich nicht viel erreichen, sondern nur dafür sorgen, dass er Schmerzmittel bekommt und eine möglichst optimale Pflege.

Reden tue ich mit meinen Papa auch. Ich telefoniere sogar mit ihn. Wenn ich von irgendetwas von früher erzähle, dann konzentriert er sich sehr stark. Zieht die Augenbrauen zusammen. Ich habe schon das Gefühl, dass er etwas versteht. Aber das fände ich noch schlimmer, wenn ihn zeitweise sein Zustand bewußt wird.

Er hat eine Magensonde. Beim ersten Mal kam die Lungenentzündung kurz nachdem die Sonde neu eingesetzt worden ist. Er hat schon mehrere gehabt. Vor 14 Tage wurde erst eine eingesetzt, die eigentlcih zu klein ist, aber die Kasse wolle keine größere bezahlen. Jetzt hat er gestern eine neue große bekommen. Warum er sich erbricht weis ich auch nicht. Könnte an Medikamente liegen. Oder der Nahrung. Wegen der Nahrung werde ich mal nachforschen. Vielleicht wurde gewechselt. Jedenfalls im den ersten 10 Monaten kam er damit ja gut klar.


LG Viana
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#7
Hallo Viana
Das mit dem erbrechen bei deinem vater könnte auch an der lagerung währent der Mahlzeit sein.Bei meinen Mann war es immer wenn er auf der seite lag ,als er dann einmal blut erbrochen hatte wurde eine Edoskopie gemacht und dabei hat mann festgestellt das der Reflux kaputt ist und er ein Zwechfellbruch hat.Nun muß ich darauf achten das er währent denn mahlzeiten aufrecht im bett sitzt ansonsten erbricht er wieder.vielleicht könnt ihr es auch mal versuchen das ihr euren Vater mit dem Oberkörper hoch lagert.Ein versuch ist es immer wert.
Wünsche dir viel kraft und gib die hoffnung niemals auf.
Es grüßt dich ganz lieb Ute
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