Dekubitus!
#1
Kann man Vorbeugend etwas dagegen tun?Lagerung...Ja,ok das weiß ich.... aber gibt es bestimmte Salben?Massagen?Sitzringe im Rollstuhl?HILFE!BRAUCHE HILFE!!!!!Heul2
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#2
Hi,

Dekubitus kann man super verhindern indem man regelmässig umlagert und viel Luft an die einzelnen Körperteile lässt. Chemie ist da nicht nötig. Luft und Druckentlastung sind nach meiner Erfahrung ausreichend. In 10 Jahren hatte Cedric bei MIR noch NIE einen Dekubitus. Ich schaue halt immer ob er irgendwo etwas gerötet ist. Wenn ja gebe ich etwas Rotöl darauf. Wenn es dann nicht besser wird, dann geb ich ganz dünn Multilind drauf. Naja - die Multilind ist inzwischen auch 10 Jahre alt, somit langt idR das Rotöl in 99% der seltenen Rötungen vollkommen aus.

Liebe Grüße
Bettina
Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. (Vaclav Havel)
HP www.sedolin.de
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#3
Hallo Schnatzes Engel,

wie Bettina schon schreibt, ist das regelmäßige Umlagern (also alle 2 bis 3 Stunden) die beste Decubitusprophylaxe. Die Rötung (und dann der Decubitus) entsteht durch schlechte Durchblutung, die durch den Körperdruck erzeugt wird. Daher ist Umlagern so wichtig, damit die belasteten Stellen wieder gut durchblutet werden.

Zur Prophylaxe hat sich nach unserer Erfahrung auch das Mittel PC 30 V sehr bewährt (Hersteller: http://www.terra-bio.de). Es wird speziell zur Decubitusprophylaxe und zur Stumpfpflege eingesetzt. Es ist eine ölige Flüssigkeit, mit der die gefährdeten Körperstellen (Steiß, Ferse, Ellenbogen, Hüftknochen, etc.) regelmäßig (also mindestens 2 bis 3 mal am Tag) eingerieben werden.

Das Mittel kann ohne Rezept in der Apotheke gekauft werden. Die Wirkstoffe sind: Kamilleextrakt (wirkt entzündungshemmend), Roßkastanienextrakt (wirkt durchblutungsfördernd) und Dexpanthenol (Wirkstoff aus Bepanthensalbe, fördert die Selbstheilung, bzw. fördert die Neubildung von Hautgewebe). Außerdem bleibt die Haut geschmeidig durch die ölige Konsistenz.

Wenn der Decu schon entstanden ist, ist die konsequente Druckentlastung wichtig, damit sich das Gewebe wieder regenerieren kann. Auch im Rolstuhl kann durch einen Schaumstoffsitzring oder ähnliches für Druckentlastung gesorgt werden, so dass auf die (auch wichtige) Mobilisation nicht verzichtet werden muß.

Und abschließend nochmals das Wichtigste: regelmäßige Decubitusprophylaxe durch Umlagern und Anwendung von entprechenden Substanzen zur Hautpflege ist bei Weitem besser, schonender und weniger aufwändig als die oft umfangreiche und schmerzhafte Behandlung eines entstandenen Decubitus. Also agieren, nicht erst reagieren !

Ich wünsch die viel Kraft, liebe Grüsse,
Ralf
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#4
Hallo ralle

stelle mich mal kurz vor weiss ja nicht ob du schon im forum von mir gelesen hast. mein name ist margret und mein mann liegt seid vier monaten im wachkoma. seid dem 6.2.08 ist er in einem pflegezentrum in meinem wohnort und er hat auch keine probleme mit dem dekubitus. er hat in seinem bett eine dekubitusmatratze und er wird auch alle zwei stunden gelagert und auch mit einer salbe eingerieben den namen weiss ich jetzt nicht. sein rollstuhl ist auch mit einem dekubituspolster ausgestattet und er kann jeden tag in den rollstuhl gesetzt werden er schafft es mittlerweile 3 stunden ohne anstrengung,aber wenn er dann wieder hingelegt wird schläft er meistens gleich ein. auch hat er fersenschoner bekommen da hat sich das pflegepersonal gleich drum gekümmert. also ich kann mich nicht beklagen er wird sehr liebevoll gepflegt. ich bin auch jeden tag von morgens bis abends bei ihm. so das wäre erstmal alles melde mich wieder.

liebe grüsse margret
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#5
Danke für Eure Hilfe...gruss Doris
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#6
Mit einer optimalen Ernährung gibt es auch keine Hautschäden,...da braucht es dann kein Umlagern im Stundenintervall oder komplizierte Unter-Polsterungen ...haben das bei uns gesehen, Wechseldruckmatratzen sind schon okay, aber sie haben bei unseren Patienten den Nachteil, dass man 1)darauf unendlich schwitzt und 2)durch die "wechselnden" Druckverteilungen total irritiert wird..sie werden ja nicht angekündigt...Wichtig ist auch eine ausreichende Flüssigkeits- und Mineralstoffzufuhr, sorgfältiges Waschen, dann sind Cremes nur mehr für kosmetische Zwecke.
Indikator für die passende Ernährung ist ganz einfach die Verdauung.Es fällt ja vielfach der notrwendige Bewegungsanteil weg oder ist stark reduziert.
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#7
Zitat:Original von hilde
Wechseldruckmatratzen sind schon okay, aber sie haben bei unseren Patienten den Nachteil, dass man 1)darauf unendlich schwitzt und 2)durch die "wechselnden" Druckverteilungen total irritiert wird..sie werden ja nicht angekündigt...

Stimmt nicht ganz. Es gibt Systeme da schwitzt man nicht drauf. Wir zB haben das AKS Seitenlagerungssystem. Da ist das Pumpteil in eine bequeme Schaumstoffmatratze eingearbeitet. Da System pumpt ganz sanft und fängt erstmal an leise zu surren. Es dauert eine ganze Weile bis man dann was vom aufpumpen, bzw umpumpen merkt. Somit kann man sich gut drauf einstellen. Ebenso wird die Luft langsam abgelassen, also nicht flupp und flach isses. Ich bin von dem System noch immer begeistert und Cedi kommt gut damit klar und das obwohl er normalerweise Flöhe husten hört.

LG
Bettina
Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. (Vaclav Havel)
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