Ist Christin noch im Wachkoma?
#1
Hallo hier meldet sich die Jutta,
meine Tochter Christin befindet sich immer noch in der Früreha in Bremen Ost, sie hat leider gar keine Fortschritte gemacht, wir vermuten das sie nichts und niemanden erkennen bzw. nicht verarbeiten kann was sie sieht, ob sie sehen kann weiß ich auch nicht, laut Untersuchund kann sie es, aber ob das mit der Verarbeitung bei ihr klappt kann man nicht beurteilen. Ich habe nicht das Gefühl das sie mich erkennt körperlich baut si immer mehr ab. Hatte Atemausssetzer, hat nacch wie vor Verdauungsprobleme, sie bekommt jetzt endlich regelmäßig Morphium, ich hatte den Eindruck das sie stundenlang Koliken hat und sich fürchterlich damit quält. Ich habe jetzt angedacht sie in ein Hospiz verlegn zu lassen, sie soll sich nicht mehr quälen müssen, ich will das man alles macht um ihr das Leben so wie sie es jetzt lebt so angenehm wie möglich macht, mehr geht nicht, es ist bitter das erkennen, aber der einzige mögliche Weg zur Zeit. Sie ist in Bremen Ost sehr gut betreut worden, alle haben ihr möglichstes getan, das finde ich ganz toll, ich hab selten was auszusetzen gehablt, dafür bin ich sehr dankbar. Wenn sie denn irgendwann hinüber gehen will, darf, soll?? dann kann ich das akzeptieren, das ist besser für sie als diese endlose Qulerei. Ich liebe mein Kind und deshalb kann ich es auch loslassen. Ich bin traurig das es so gekommen ist, andererseits kann ich mir nicht vorstellen das meine so lebenslustige Tochter ein Leben als Schwerstbehinderter Mensch akzepierten könnte. Traurige Grüße von der Jutta
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#2
Hallo Jutta,
also das Du traurig bist kann hier sicher jeder nachvollziehen, aber es kostet zuviel kraft. So blöd sich das vielleicht anhören mag, aber versuch in die Zukunft zu sehen denn wenn man immer daran denkt was für tolle Menschen unsere Lieben früher mal waren geht man dran zu Boden, so geht es mir zumindest. Schau in die Zukunft, Therapien müssen nicht sofort anschlagen, das kann manchmal auch Jahre dauern bis die Therapien aus der Reha anschlagen. Wenn Deine Tochter schmerzen hat ist es klar das sie in eine Einrichtung kommen muss wo man ihr das auf jedenfall erleichtern kann. Bei meiner Mutter ist es vom Fortschritt mit Deiner Tochter zu vergleichen, auch bei Ihr sind so gut wie kaum Regungen, ab und an macht sie die Augen auf, ob sie mich erkennt weiss ich nicht, klar wünscht sich niemand so dazu liegen. Aber alles was Gesundheitlich negativ ist wünscht man sich nicht, auch wenn es meist nicht so wirklich mit dem Zustand eines Wachkomas zu vergleichen ist. Was unsere Angehörigen mitbekommen und was nicht, wissen wohl nur sie selbst.
Eine gute Freundin hat mal zu mir gesagt: Wenn ein Mensch gehen will, dann wird er gehen und wenn er bleiben will, dann wird er bleiben.
Derzeit verdränge ich die Gedanken an meine Mutter wie sie war und was eventuell derzeit alles in Ihr vorgeht, ich seh nur in die Zukunft und hoffe jeden Tag auf irgendeine Veränderung, und sei es nur das sie die Augen eine Minute länger offen hat.
Tatsache ist halt das die Dinge nunmal so sind wie sie sind. Selbst wenn man die ganze Welt kaufen würde, es würde nichts daran ändern.
Ich bin von Natur aus eigentlich ein sehr humorvoller Mensch und so kennt mich meine Mutter auch und jedesmal wenn ich bei Ihr bin erzähle ich ihr die neusten Witze und sorge dafür das sie mein Lachen hört. Ob es was bringt weiss ich nicht, aber ich versuche bei Ihr so gut es geht ich selbst zu sein.
Vielleicht hilft Dir das ein bischen. Ich wünsch Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen. Ich drück Deiner Tochter und Dir die Daumen.
Gruss

Totti
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#3
liebe jutta,

totti hat schöne worte gefunden.
ich kenne niemanden mit familienangehörigen im wachkoma, der an deinen fragen nicht auch schon fast verzeifelt ist. was hilft ist tatsächlich: nicht zurücksehen, nicht mutmaßen, was der betroffene durchmacht, sondern versuchen, mit geduld und liebe die situation in realistischem licht zu sehen und kleine verbesserungen in die wege zu leiten.
morphin ist sicher nicht verkehrt in der situation deiner tochter, wie du sie beschreibst. es ist nicht die endstation, sondern einfach ein hilfsmittel gegen schmerzen, die zum beispiel die spastik denknotwendig produzieren wird.

alles gute dir und deiner tochter,
liebe grüße,
nikola
http://www.huahinelife.de

Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)
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#4
dann hab doch mal Mut,vieleicht kann man helfen?
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#5
Ich kann mich den Worten von Totti nur anschliessen. Kopf hoch und nach vorn schauen, egal, wie schwer es fällt.
Mein Sohn war auch im Wachkoma und zeigte keine Reaktionen, hatte Schmerzen. Es war schrecklich, das hilflos mit ansehen zu müssen. Eine 8 monatige Frühreha brachte nicht den gewünschten Erfolg, dennoch beschloss ich, mein Kind mit nach Hause zu nehmen, in seine gewohnte Umgebung, zu seinen Geschwistern.
Auch wenn er heute körperlich sehr eingeschränkt ist und nichts selbständig machen kann, so ist er dennoch ein zufriedenes ausgeglichenes und glückliches Kind. Er reagiert und "spricht" mit den Augen, lacht sehr viel ind nimmt so gut es ihm möglich ist, an unserem Leben teil. Er weiss, dass wir ihn so lieben, wie er ist und zeigt mir auf seine Weise seine Liebe. Das ist ein schönes Gefühl.
Auch wenn es traurig ist, an früher zu denken, als er noch ein gesundes Kind war - diese Erinnerung kann uns niemand nehmen. Wir müssen akzeptieren, dass unser Kind nun anders ist. Vielleicht sind wir auch für diese besondere Aufgabe ausgewählt worden? Ich weiss es nicht. Ich geniesse jeden Tag mit meinen Kindern und ich bin froh, dass ich mein besonderes Kind noch habe. Gebt euren Angehörigen die Zeit, die sie brauchen und zeigt ihnen jeden Tag eure Liebe ---- irgendwann werdet ihr etwas zurückbekommen. Und richtig, wenn ein Angehöriger gehen möchte, dann lasst ihn gehen, auch wenn es schwerfällt. Ich bin sicher, dass auch Patienten im Wachkoma eine Menge mitbekommen, sie können es nur nicht zeigen - noch nicht.
Allen hier wünsche ich viel Kraft, Mut und Hoffnung.
L.G.
Bea
Wenn Du glaubst, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her!
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#6
hallo jutta , ich komme auch aus bremen.
ich kenne das klinikum ost auch.dort hatte meine mutter ihre erstvesorgung.
danach wurde sie in klinikum mitte verlegt und kam dann in die reha schwerin , mehr tot als lebendig .

du muß geduld haben .meine mutter hat seit dem sie ins koma fiel zahlreiche infektionen und schwerste vorerkrankungen bekommen.

nun ist gestern wieder ein kleines wunder passiert.
sie hat gelächelt als ich iins zimmer kam und ihren kopf in allen richtungen gedreht und mich direkt an geschaut.
sie ist 77 jahre alt.
deine tochter ist noch so jung.du muß geduld haben .ich weiß wie schwer das .
erkundige dich doch mal in friedehorst in bremen nord.dort soll eine wachkoma station geben , nur für junge menschen unter 30 jahren.
deine tochter macht bestimmt bald fortschritte.
die medikamente betäuben sie auch und machen sie abhängig..also etwas vorsicht.
es gibt bestimmt noch andere schmerzmittel.
totti , hat genau meine einstellung .
wenn unsere angehörigen sterben wollen ,dann werden sie es auch tun ,egal auch wenn sie die beste medizinische versorgung bekommen.

aber bis da hin , müssen wir alles tun und vor allen ihn unsere liebe geben!
alles gute für deine tochter
gruss arina
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