haben alle , die im wachkoma liegen , eine trachenalkanüle?
#1
hallo , ich habe eine frage.meine mutter hat , seit sie ins koma gefallen ist , eine geblockte trachenalkanüle.
sie leidet so sehr unter dieser kanüle.ich weiß nicht wie oft mehr ich die ärzte angefleht habe ,ihr doch diese kanüle wieder herraus zu nehmen.

als antwort bekomme ich immer wieder: sie muß die kanüle haben , falls sie erbricht.das erbrochene würde sonst in der lunge landen.

das würde ich ja verstehen , aber nur wenn die kanüle geblockt wäre.ist sie aber schon seit über 2 jahren nicht mehr.keiner im heim blockt die kanüle.
soll ich sie selbst entfernen?
gruss arina
Antworten
#2
liebe arina,

kenne mich nicht aus.

hatte dieselbe antwort bekommen, als ich mich um eine logopädie-therapie für meinen sohn bemühte.
da hieß es: wissen sie, das ist zu gefährlich, ihr kind könnte aspirieren....
in fall meines sohnes, reines desinteresse, aufgrund der fehlenden logopädie hat er nun weit größere probleme...

kurz: ein scheinargument.

es mag zutreffen, manchmal, oft auch nicht. eine ermessensfrage.
deine beobachtung ist wichtig.

alleine entfernen würde ich nicht, liebe arina. suche einen arzt oder eine pflegefachkraft, die ihr plazet gibt. ist einfach sicherer. Smile

viele grüße,
nikola maria
http://www.huahinelife.de

Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)
Antworten
#3
Hallo Arina,

nein, bei weitem nicht alle Menschen im Wachkoma haben eine Trachealkanüle.

Das Tracheostoma wird in der Regel angelegt, wenn in der Akutphase auf der Intensivstation eine längere maschinelle Beatmung notwendig ist. Das geht nur mit Tracheotomie und geblockter Kanüle.

Meist bleibt die (geblockte) Kanüle nach der Beatmung dann aus (rechtlichen) Absicherungsgründen, denn oft können die Menschen nicht schlucken und würden dann Erbrochenes aspirieren (in die Lunge einatmen), was sehr schwerwiegende, bisweilen tödliche Folgen haben kann. Die Aspiration kann aber nur mit geblockter Kanüle sicher verhindert werden, wie du selbst ja schon erkannt hast.

Im Heim bleibt bleibt die Kanüle oft aber auch einfach nur, weil sich keiner mehr traut, sie wieder zu entfernen. Man denkt nicht mehr an Weiterentwicklung, der Hausarzt hat (oft) keine Ahnung. Und wenn man nichts macht, macht man auch nichts verkehrt.... und wird auch nicht verklagt, wenn man was falsch macht oder wenn es unangenehme Folgen gibt (Aspiration !)....

Um die Kanüle zu entfernen sollte Folgendes geklärt sein: kann deine Mutter schlucken ? Dies kann man beobachten und dann durch durch eine videoendoskopische Schluckuntersuchung feststellen (machen HNO-Abteilungen). Wenn sie schlucken kann, gibt es eigentlich keinen Grund mehr für eine Kanüle. Außer eben dem Risiko, Erbrochenes zu aspirieren (hat deine Mutter schon oft erbrochen ? Und auch Gesunde können sich an Erbrochenem verschlucken oder sogar ersticken...). Wenn sie schlucken kann, ist dieses Risiko relativ gering, denn sie hat ja einen Schluckrefllex.

Das zweite mußt du dir beantworten: bist du bereit, dieses Risiko zu tragen, um die Lebensqualität deiner Mutter entscheidend zu verbessern ? Würdest du dafür in Kauf nehmen, dass eben auch das schlimmste passieren kann ? Sind das Heim und der betreuende Arzt ebenso bereit, dieses Risiko mitzutragen und würdest du diese im Ernstfall dann auch nicht zur Verantwortung ziehen ? Beide werden dich nur unterstützen, wenn sie (relativ) sicher sein können, dass du sie nicht i"in die Pfanne haust", wenn was schief geht. Und schließlich: bist du die rechtliche Betreuerin, die überhaupt nur die Entfernung der Kanüle durchsetzen kann ?

Und noch was: in unserer Einrichtung leben viele Menschen im Wachkoma ohne Tracheostoma und auch welche, die nicht schlucken können und halt keine Kanüle je bekommen haben. Nennnswerte Komplikationen deswegen haben wir in mittlerweile 15 Jahren bisher deshalb nicht erlebt.
Im Gegenteil: wenn der Fremdkörper weg ist, geht die Verschleimung weg und die Menschen müssen viel seltener abgesaugt werden(und absagen ist schmerzhaft und unangenehm). Und wenn das Tracheostoma verschlossen ist, können auch wieder Töne produziert werden.

Es ist auf jeden Fall ein sehr komplexes Thema, was man nicht so auf die Schnelle entscheiden kann.

Du kannst mich gerne telefonisch kontakten (siehe homepage meiner Einrichtung in meinem Profil).

So weit, ich wünsch dir viel Kraft,
Ralf
Antworten
#4
hallo und vielen dank für eure antworten.
ich habe noch nie so umfassende anrworten erhalten.

meine mutter erbricht nur , wenn sie einen infekt hat, ansonsten hat sie nie wenn sie sich erbrach ,was verschluckt.( Kanüle war nie geblockt dabei)

das ist schon drei mal meinen vater passiert beim trinken.er hat genau wie meine mutter einen schlaganfall erlitten und kann seitdem nicht sprechen und ganz schlecht schlucken.

es stimmt .sie wurde über 5 wochen beatmet , weil der schlaganfall im kleinhirn einfach zu stark war.

sie kam mit der kanüle aus der intensiv station und seitdem leidet sie auch darunter.
ich glaube sogar fast , dass es auch mit ein grund sein kann , warum sie nicht richtig wach werden will.

heute habe ich sie nach über 5 wochen ( sie hatte einen schweren asthmaschub gehabt)wieder in den rollstuhl gesetz und mir auch dabei gleich einen hexenschuß geholt.

die pfleger in heim haben einfach dazu keine zeit.sowieso wird in bremen und delmenhorst fast nichts für menschen in wachkoma gemacht.

vielen dank für dein angebot Ralf dich anrufen zu dürfen.i
tschüss arina
Antworten
#5
sorry , für meine rechtschreibfehler!
ich möchte noch hinzu fügen , dass ich die rechtliche betreuerin bin.
ich wußte garnicht , dass ich bestimmen kann , die kanüle zu entfernen.

arina
Antworten
#6
Hallo Arina,
also die gedanken die Du Dir machst kann ich durchaus nachvollziehen, ich frage mich auch manchmal ob die Trachelkanüle bei meiner
Mutter noch sein muss. Was würde sich verbessern, was verschlechtern.
Da meine Mutter allerdings noch den Multiresistenten Keim im Rachenbereich hat ist es vielleicht doch besser wenn sie die Kanüle noch behält. Hätte sie ihn nicht würde ich auch schauen ob und wie man sie wieder loswerden kann.
Zu Deiner Aussage das Du die rechtliche Betreuerin bist, achte darauf
das in dem Beschluss vom Gericht bzw. im Betreuerausweis auch das
Aufgabengebiet Gesundheitsführsorge drin steht. Weil es ja wie Du sicher weisst viele verschiedene Aufgabenkreise gibt.
Gruss

Totti
Antworten
#7
hallo totti , also ich habe sämtliche vollmacht.

gestern war ich wieder bei meine mutter und habe ihre arme bewegt.sie hat mich dabei die ganze zeit mit den augen verfolgt und es kam auch dann ein kleines feines lächeln.

das sind dann die monente , die einen hoffnung geben , dass sie vielleich doch noch wach wird.

es scheint so als wenn sie den letzten rest nicht schafft.wie kann ich ihr dabei helfen?
gruss arina
Antworten
#8
Hallo Arina, hat deine Mutter eigentlich eine geblockte (also mit Cuff) oder eine ungeblockte TK? Es gibt ja auch ungeblockte Trachealkanülen/Sprechkanülen. Hat deine Mutter eine Schluckstörung und muss häufig am Tag abgesaugt werden? Wenn ja wie ist dabei die Sensibilität in ihrer Trachea (Luftröhre)? Hustet sie? Schluckt sie spontan? Oder besteht Speichelfluss? Ich vermute mal das deine Mutter mometan noch über PEG oder nasogastrale Sonde ernährt wird!?! Falls sie eine blockbare Kanüle hat, könnte ich mir vorstellen, dass sie sie aus Sicherheitsgründen nicht entfernen wollen. Man saugt ja nicht nur im Fall von Erbrechen, sondern auch bei Speichelaspiration (!!!) und Aspiration von Nahrungsbrei ab. Um Lungenentzündungen, Fieber und unnötige Infektionen zu vermeiden. Falls das alles bei deiner Mutter nicht mehr der Fall sein sollte, könnte es auch sein, dass eine Stenose/Verengung der Trachea vorliegt. Dies und das Abklären einer Schluckstörung könnte man mit einer Bronchioskopie und mit einer Laryngoskopie abklären lassen. Liegt keine Schluckstörung, keine Beatmungspflicht und keine Stenose vor, wüßte ich aus meinen Erfahrungen nicht, was gegen eine Dekanülierung sprechen sollte.
Hoffe ich konnte helfen...
Antworten
#9
hallo bonnie , meine mutter hat eigentlich eine geblockte kanüle .

aber das pflegepersonal in heim hatte keine erfahrung damit und somit blieb sie ungeblockt.
bisher hatte sie keine lungenentzündung , aber immer einen leichten infekt der bronchien ( ab und zu grüner schleim)und asthma.

das asthma hatte sie schon vorher und erst jezt bekommt sie dagegen eine cortison tabl. dagegen.

sie kann ab und zu schlucken.aber leider nicht immer.sie leidet sehr unter der tk und bekommt mehrfach am tage und in der nacht ganz extreme hustenattacken .
jedesmal wird sie dabei dunkelrot und blau im gesicht und stülpt ihre zunge extrem dabei raus.
mann das macht mir an meisten mit zu schaffen,zu sehen wie sie leidet wegen der tk.
nun war gestern ein h n o arzt bei ihr und hat eine endoskopische untersuchung der luftröhre gemacht.
dabei stellte er fest , dass sich über der kanüle ,wildes fleisch gebildet hat , was nur oparativ entfernt werden könnte.

das würde sie aber nicht überstehen.
wir wollen nun mit den arzt eine kleinere t k suchen um es ihr etwas zu erleichtern.
vielleich geht es ja doch irgendwann ohne kanüle.
bis dann arina
Antworten
#10
halo arina! ich habe zwei mädels im wachkoma im alter von mittlerweile 3 und 4 jahre also meine kinder haben keine trachekanüle obwohl sie anfangs sehr viel aspiriert haben.es lässt dich herzlich grüssen juliana&romana´s mom Irre
Antworten


Möglicherweise verwandte Themen...
Thema Verfasser Antworten Ansichten Letzter Beitrag
  Hautpflege im Wachkoma Anakin 1 14.886 02.04.2018, 14:37
Letzter Beitrag: Sedolin
  Die Frau meines Kumpels liegt im Wachkoma Marcello 0 13.347 25.08.2017, 10:27
Letzter Beitrag: Marcello
  Erfahrungen zum Wachkoma Lilie 0 13.674 25.06.2016, 13:49
Letzter Beitrag: Lilie

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste