Katastrophe im Anmarsch / Unbdingt lesen
#1
Hallo,

durch Zufall erfuhr ich, dass die Krankenkassen in Deutschland beabsichtigen im Rahmen der Neufassung des Heilmittelkataloges die Ansprüche auf Langzeittherapien aller Art drastisch zu reduzieren. Nach 40 Behandlungen soll mindestens eine Pause von 12 (zwölf) Wochen eintreten. Dies soll alle Therapiearten betreffen Krankengymnastik (auch Vojta), Sprachtherapie, Ergotherapie. Zu erklären, was dies bedeutet kann ich mir hier wohl ersparen.

Die offizielle Information ist in einer Pressemitteilung des Behindertenbeauftragten der Bundesregierung Karl Hermann Haack zu finden, der dagegen in scharfen Worten protestierte.

Um dem entgegen zu wirken starten wir einen Aufruf an alle. Privat könnt Ihr die unten angeführten Adressen direkt anschreiben (Textvorschlag im Anhang). Ebenso könnt Ihr in den Therapiepraxen zu einer Unterschriftenaktion aufrufen und diese an den zuständigen gemeinsamen Ausschuss der Ärzte und Krankenkassen, der für die Festsetzung des Heilmittelkataloges zuständig ist weiterleiten (lassen). Die Entscheidung über die neuen Heilmittelrichtlinien sollen wohl gegen Ende November fallen. Das heisst die Zeit drängt, ist aber noch nicht zu spät.

Die ersten Proteste der Therapeuten hatten bereits einen kleinen Erfolg, denn die Fristverlängerung für Einsprüche und Argumente wurden wohl ernster genommen als noch vor 2 Wochen. Die Aktionen könnten sich also lohnen.

In der Anlage ist ein Textvorschlag für das private Anschreiben, ein Textvorschlag zur Unterschriftenaktion, sowie der Entwurf der neuen Heilmittelrichtlinien als PDF-Dokument.

http://www.sedolin.de/anhaenge/Richt.pdf
http://www.sedolin.de/anhaenge/Phyikal.pdf
http://www.sedolin.de/anhaenge/Unterschr...mmlung.doc
http://www.sedolin.de/anhaenge/EinspruchPneu.doc

Die privaten Schreiben können an folgende Adressen geschickt werden :

Bundesausschuss Ärzte u. Krankenkassen
Arbeitsgemeinschaft Koordinierungsausschuss
Auf dem Seidenberg 3a,
53721 Siegburg

Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung
z.H. Frau Bundesministerin Ulla Schmidt
Wilhelmstraße 49
10117 Berlin

Telefon: 01888 441-0
Telefax: 01888 441-4900
email : Bundesministerin Ulla Schmidt

Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung
z.H. Herrn Behindertenbeauftragen Haack
Maurerstr. 53
11017 Berlin

Tel. 01888 / 527 2944, Fax 01888 / 527 1871,
E-Mail: Behindertenbeautragter Haack


Bitte die Informationen weiterleiten und publizieren.

Initiator der Unterschriftenaktion ist :
Behindertenverband Weißenfels e.V.
Guntram Hoffmann
2.stellv. Vorsitzender
-Behindertenpolitik-
Zeitzer Str. 40
06667 Weißenfels
Mitglied im Allgemeinen Behindertenverband Sachsen-Anhalt und im Deutschen PARITÄTischen Wohlfahrtsverband

Vielen Dank.

Liebe Grüße

Bettina
Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht. (Vaclav Havel)
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#2
Heute erreichte mich eine email von Guntram Hoffmann vom Behindertenverband Weißenfels e.V. mit folgendem Inhalt :

Zitat:Ich habe gerade mit Herrn Voigtländer vom Zentralverband der Physiotherapeuten und Krankengymnasten gesprochen und zweierlei erfahren:

1. wir als Betroffene haben keine Einspruchsfrist und können unsere Aktion bis in den Januar hin gestalten. Die bisherigen Aktionen haben schon erstmal die Nacht und Nebel-Aktion des Bundestagsausschusses der Ärzte und Krankenkassen vereitelt, so dass die neue Richtlinie keinesfalls zu Jahresbeginn kommt.
2. hat sich zwischenzeitlich die Politik des Problems angenommen und will sich durch die Ministerin und Bundestag einschalten und muss wahrscheinlich sogar die Richtlinie selbst beschließen. Es ist geplant, dass sich Mitte Januar der Gesundheitsausschuss des Bundestag erstmal damit befasst.
Daraus ergibt sich nun die Notwendigkeit, die Politik verstärkt einzuschalten, also Sozialministerin und den Bundestag für uns zu gewinnen.

Also muss man sich nun an die Sozialministerin und den Bundestagsausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung wenden.

Der bisherige Erfolg geht wohl vorallem auf das Konto des Physiotherapeutenverbandes.

Adresse des Bundestagsausschusses :

Deutscher Bundestag
Ausschuss für Gesundheit und soziale Sicherung
Platz der Republik 1
11011 Berlin

Von mir erstmal ein herzliches Dankeschön an den Verband der Physiotherapeuten und auch an den Behindertenverband Weißenfels für Ihr bisheriges Engagement.

Ich hoffe das noch viele die Aktion tatkräftig unterstützen werden !

Liebe Grüße
Bettina
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#3
ich fand diesen Artikel in der Ärztezeitung die ich jeden Tag bekomme

"Viel Unterstützung für Protest gegen Heilmittelrichtlinie

KÖLN (iss). Innerhalb von nur zwei Wochen haben Krankengymnasten bundesweit 60 000 Unterschriften für eine Petition an die Bundesgesundheitsministerin gesammelt.

Die Krankengymnsaten sprechen gegen die geplanten Änderungen bei der Heilmittelversorgung aus. "Die vom Bundesausschuß Ärzte und Krankenkassen beabsichtigte Novellierung der Richtlinien geht in eine Richtung, die nichts mehr mit einer sachgerechten Patientenversorgung zu tun hat", sagt Udo Eickenberg, Geschäftsführer des Ortsausschusses selbständiger Krankengymnasten, der die Aktion initiiert hat.

Der Bundesausschuß will heute über die Änderungen entscheiden, danach muß das Bundesgesundheitsministerium sie genehmigen. Vorgesehen ist unter anderem die Begrenzung auf sechs Verordnungen pro Rezept. Langfristverordnungen sollen nicht mehr möglich sein, nach maximal 22 Verordnungen soll eine Therapiepause von zwölf Wochen eingelegt werden.

"Der Bundesausschuß weigert sich zu begründen, warum die Änderungen notwendig sind", sagt Thorsten Vogtländer von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Heilmittelverbände (BHV).

Die BHV klagt gegen den Bundesausschuß, weil er ihr nur einen Monat Frist für eine Stellungnahme eingeräumt hat, die BHV hält zwei Monate für notwendig. Einen Antrag der BHV auf einstweilige Anordnung hat das Sozilagericht Köln zurückgewiesen."

Liebe Grüße von Annett
Liebe Grüße aus Schneppenbach von
Annett - Mama (10/65)
Lutz - Papa (09/65)
Frank (08/90)
Laura (05/99)
Angelika (04/01)
Franziska ( 06/03)
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#4
Auch die jüngsten Meldungen zum Thema sind positiv. Trotzdem bleibt noch der Termin im Januar abzuwarten. Daher weiter kräftig Unterschriften sammeln !!!!

Kobinet-Nachtichten vom 15.12.2003 - 17:09

Erfolgreicher Protest gegen Heilmittelrichtlinien.

Krautheim (kobinet) Gegen die vom Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen verabschiedeten Heilmittelrichtlinien hatten der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter, BSK, und andere Behindertenorganisationen protestiert. Mit Erfolg, denn das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung verweigerte seine Zustimmung. Daher können die am 1.12.2003 verabschiedeten Heilmittelrichtlinien, die z.B. Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie regeln nicht wie geplant in Kraft treten.

Der Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen beschloss in der Neufassung der Heilmittelrichtlinien erhebliche Leistungseinschränkungen, insbesondere für behinderte und chronisch kranke Menschen. So sollten unter anderem Langfristverordnungen eingeschränkt, die Therapiepause auf 12 Wochen verlängert und Leistungen für Kinder im Rahmen der Frühförderung ausgeschlossen werden. Pikant dabei: Ab 1. Januar 2004 müssen Behinderten- und Patientenverbände an den Beratungen des Bundesausschusses beteiligt werden. Der Bundesausschuss wollte in einer «Nacht-und-Nebel-Aktion» noch schnell über die Köpfe der chronisch kranken und behinderten Menschen hinweg entscheiden, um vollendete Tatsachen zu schaffen. Dem schob nun das Bundesgesundheitsministerium einen Riegel vor: Die vorgelegten neuen Richtlinien gehen mit ihren Leistungseinschränkungen selbst Gesundheitsministerin Ulla Schmidt zu weit und müssen im neuen Jahr neu beraten werden – diesmal mit Beteiligung der Behinderten- und Patientenverbände.

BSK-Experten Werner Schuren stellt befriedigt fest: «Unser Protest lohnte sich. Auch bei anderen sozialen Verschlechterungen werden wir als Interessenvertretung behinderter Menschen aktiv werden!» elba
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#5
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Ärzte Zeitung, 18.12.2003

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"Heilmittel werden zielgerichtet verteilt"

Westfalen-Lippes KV-Vize Aubke würdigt neue Richtlinien des Bundesausschusses
DORTMUND (iss). Mit den neuen Heilmittel-Richtlinien wird eine sachgerechte Verwendung der auch in diesem Sektor knappen Ressourcen gewährleistet. Das erwartet Dr. Wolfgang Aubke, Vizevorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und Mitglied im Bundesausschuß der Ärzte und Krankenkassen.

"Bei der Novellierung der Richtlinien ging es nicht um eine heckenschnittartige Kürzung der Leistungen, sondern eine zielgerichtete Verteilung der Mittel."

Gegen heftigen Protest von Therapeuten- und Patientenverbänden hatte der Bundesausschuß Anfang Dezember einstimmig eine Neufassung der Heilmittel-Richtlinien von 2001 beschlossen. Wenn das Bundesgesundheitsministerium sie nicht innerhalb der nächsten zwei Monate beanstandet, treten sie im ersten Quartal 2004 in Kraft.

Die aktuellen Richtlinien haben "dramatische finanzielle Auswirkungen", sagt Aubke im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". 2002 wurden die Richtgrößenvolumina bundesweit um 15,4 Prozent oder 800 Millionen Euro überschritten.

Die Krankenkassen seien nicht in der Lage gewesen, die vertraglich vereinbarte Begleitstudie zur Effektivität der einzelnen Therapien durchzuführen. Deswegen gibt es zunächst keine Regresse, das Haftungsrisiko für die Ärzte bestehe aber weiter. "Das Bundesgesundheitsministerium hat uns schon früh dazu aufgefordert, etwas gegen die Mengenentwicklung zu tun", berichtet Aubke.

Deshalb habe der Bundesausschuß den Heilmittelkatalog verschlankt. Zur Zeit sei er sehr unübersichtlich, es gebe allein 53 Diagnosen für das Bewegungssystem. "Das überblickt kein Arzt mehr." In den neuen Heilmittel-Richtlinien ist ihre Zahl auf sieben reduziert worden.

Zudem werden die Verordnungsvorschriften vereinfacht, so Aubke. Bisher sind verschiedene Kombinationen von Erst-, Folge- und Langfristverordnung mit jeweils unterschiedlichen Verordnungsmengen möglich. In Zukunft gibt es bei akuten Erkrankungen mit prognostisch kurzem Verlauf nur sechs Behandlungen. Bei schweren Erkrankungen mit einem langfristigen Verlauf sind 20, 30 oder 50 möglich.

Darüber hinaus kann der Arzt im begründeten Einzelfall auch langfristige Verordnungen ausstellen. Das Intervall zwischen den Behandlungsblöcken wird von sechs auf zwölf Wochen erhöht. Auch hier sind Ausnahmen vorgesehen, etwa bei Patienten mit Mukoviszidose.

"Es ist die ärztliche Aufgabe, über Einzelfälle individuell zu entscheiden", sagt Aubke. Der Vorwurf, die neuen Richtlinien führten zu einer reinen Listenmedizin, greife ins Leere.
Liebe Grüße aus Schneppenbach von
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#6
aus der Liste Voita kam heute die Nachricht von Guntram aus Weißenfels

"nun habe ich wieder etwas Zeit, Euch über den aktuellen Stnd in
Sachen Heilmittelrichtlinie und den angedrohten Kürzungen unserer
Therapie zu informieren.
Wir hier in Weißenfels haben vor Weihnachten unsere Aktion
abgeschlossen und ein entsprechendes Protestschreiben mit 374
Unterschriften an den Bundesauschuss der Ärzte und Krankenkassen und
die Bundesregierung geschickt. Ich hoffe, Ihr ward auch aktiv.

Zur aktuellen Information hier der Text von der Homepage des
Zentralverbandes der Krankengymnasten (http://www.zvk.org):

"Beschlussfassung des Bundesausschusses Ärzte/Krankenkassen liegt vor:
Der BHV liegt seit Mitte letzter Woche der Text der Heilmittel-
Richtlinie/des Heilmittel-Katalogs vor.
Die Mitgliedsverbände und deren Landesverbände sind gleichzeitig
informiert worden. Auch dort stehen alle Texte in der Prüfung.
Die BHV als zurzeit noch allein anhörungsberechtigte Institution
stellt mit größter Verärgerung fest, dass alle dem Bundessauschuss
zugegangenen Stellungnahmen im Wesentlichen unbeachtet geblieben
sind. Mit dem alleinigen Ziel, Heilmittel zu rationieren - und sei es
zu Lasten der chronisch Kranken -, haben sich Ärzte und Krankenkassen
gemeinsam auf Eckwerte geeinigt, die therapeutisch völlig
unvertretbar sind. Dies sehen im Übrigen die Beauftragten der
Bundesregierung für die Behinderten (Karl Hermann Haack MdB) und
Patientenrechte (Helga Kühn-Mengel MdB) nicht anders.

Es liegt nun beim Bundesministerium für Gesundheit und Soziale
Sicherung weidarüber zu entscheiden, ob die Heilmittel-Richtlinie/der
Heilmittel-Katalog beanstandet werden. Die Entscheidung muss bis
Anfang Februar fallen. Der Überlegungsprozess des Ministeriums gibt
Gelegenheit, erneut auf die völlig unvertretbaren Regelungen des
Entwurfs hinzuweisen. Zwar ist ein unmittelbarer politischer Druck
auf die Abgeordneten der Koalition nicht zielführend, weil das
Parlament an der Entscheidung des Ministeriums nicht mitwirkt.
Dennoch entscheidet das BMGS nicht im luftleeren Raum.
Patientenschutzverbände und Berufsverbände nutzen die
Überlegungszeit.
Heinz Christian Esser
Geschäftsführer "

An anderer Stelle habe ich gelesen, dass Bundesministerin Schmidt,
diese Richtlinie nicht akzeptieren will. Dies alles zusammen klingt
ja doch etwas ermutigend.
Allerdings sehe ich leider noch keinen Grund zur Beruhigung, d.h. wir
müssen für unsere Belange weiter streiten und dies nun verstärkt
gegenüber Bundesministerin Ulla Schmidt und den Bundestagsausschuss
für Gesundheit und soziale Sicherung klar machen.

Deshalb meine dringende Bitte: Wendet Euch nochmals an
Bundesministerin Ulla Schmidt, Bundesministerium für Gesundheit und
soziale Sicherung, Wilhelmstr. 49, 10117 Berlin. Fordert sie auf, die
Heilmittelrichtlinie nicht zu akzeptieren und alle Langzeittherapien
als Dauerbehandlungen ohne behandlungsfreies Intervall zu
gewährleisten.
Auch wenn sie in ihrer Entscheidung frei ist, wird sie sich dem Druck
der Betroffenen nicht entziehen können. Also machen wir ihn!

Ganz liebe und weihnachtliche Grüße
Euer Guntram"

Liebe Grüße von Annett
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#7
Ärzte Zeitung, 20.01.2004

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Infokampagne klärt über Einschnitte bei Heilmitteln auf
Geänderte Richtlinie soll Zahl der Verordnungen senken

KÖLN (iss). Krankengymnasten planen eine groß angelegte Informationskampagne, um Patienten über die Auswirkungen der neuen Heilmittel-Richtlinien aufzuklären.

Der Zentralverband der Physiotherapeuten (ZVK) fürchtet, daß die im Dezember 2003 vom Bundesausschuß der Ärzte und Krankenkassen verabschiedeten Richtlinien von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt nicht beanstandet werden und damit in Kraft treten können. Auch Selbsthilfeverbände machen weiter gegen die Novelle mobil.

Der Entwurf des Ausschusses sieht für den Regelfall eine Reduktion der durchschnittlichen Verordnungszahlen und größere Intervalle zwischen den Behandlungsblöcken vor, läßt aber Ausnahmen zu. Laut Auskunft des Ministeriums hat Schmidt bis zum 16. Februar Zeit zu entscheiden, ob sie die Vorlage beanstandet oder nicht. "Das wird noch geprüft", sagte ein Sprecher.

Der ZVK fordert Bundes- und Landespolitiker auf, Druck auf Schmidt auszuüben, damit sie den Entwurf stoppt. "Wenn es zu den beabsichtigten Rationierungen kommt, ist dies der therapeutische Kahlschlag im Bereich der chronisch Kranken", kritisierte die ZVK-Vorsitzende Ulrike Wolf. Politiker, die zu diesem Thema schweigen, trügen eine Mitverantwortung.

In einem offenen Brief an Schmidt haben die Selbsthilfeverbände der Aphasiker, der Kehlkopflosen und der Stotterer gemeinsam mit dem Berufsverband der Logopäden vor einer massiven Verschlechterung der sprachtherapeutischen Versorgung gewarnt.

"Die vorgesehenen Höchstmengen reichen nach einschlägigen wissenschaftlichen Studien häufig nicht aus, um die jeweilige Erkrankung abschließend und erfolgreich zu therapieren", argumentiert Lucas Rosenthal vom Deutschen Bundesverband für Logopädie.
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#8
Neueste Meldung dazu:
1. Anfang Januar tagte der außerordentliche Verbandstag des ZVK und
beschloss eine Resolution gegen die Therapiekürzungen Informationen
findet Ihr unter http://www.zvk.org unter Aktuelles. Der Text ist gut, wenn
auch die Vorgeschichte erschreckend.

2. Nachdem ich gestern schon tagsüber mit unserem
Bundestagsabgeordneten Lewering von der SPD (er ist
Gesundheitspolitiker) dazu erneut E-Mail-Kontakt hatte, traf ich ihn
gestern Abend kurz beim Neujahrsempfang. Zum Beschluss des
Bundesausschusses meinte er nur salopp "SCHWACHSINN; SO ETWAS WAR NIE
GEWOLLT!" Er kam erst vorgestern aus dem Urlaub und versprach, sich
über die neue Entwicklung zu informieren und mit der Ministerin
Kontakt aufzunehmen. Steht auch auf dem Standpunkt, dass diese
Kürzungen so nicht bleiben können.
Durch den allgemeinen Weihnachtsurlaub sei da vieles wieder
Unausgegoren an die Öffentlichkeit geraten und er ging davon aus,
dass vieles nicht so bleibt, wie es derzeit aussieht. Ich hatte das
Gefühl, er steht auf unserer Seite. Das betrifft vorallem auch die
Chronikerregelung.

Wer will und kann, sollte sich ruhig noch einmal an die
Bundesministerin oder seinen örtlichen Bundestagsabgeordneten wenden.

Im Anhang sende ich die Resolution des ZVK, die man auch in einer
kurzen Erklärung schriftlich gegenüber Bundesministerin Ulla Schmidt
unterstützen kann.
Viel Grüße
Euer Guntram

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#9
Hallo

Hier gibt es schon wieder etwas neues.

Heilmittelrichtlinien: Chronisch Kranke und behinderte Kinder sind die Verlierer


Resolution
Reform mit Augenmaß
Die Neufassung der Heilmittelrichtlinien steht unmittelbar bevor. Die bisher bekannten Inhalte lassen vermuten, dass der damals noch zuständige Bundesausschuss Ärzte/Krankenkassen mit seinem radikalen Änderungsvorschlägen weit über das verantwortliche Maß hinaus geschossen ist, ohne sich auf empirische bzw. wissenschaftliche Belege für die Neuordnung stützen zu können.

Vor allem chronisch Kranke und behinderte Kinder wären die Verlierer.

Die kontinuierliche Versorgung vor allem chronisch Kranker und behinderter Kinder wäre nicht gesichert. Der Wegfall bisheriger Langfristverordnungen unterbricht die Behandlung nach Ausschöpfen der Verordnungsmenge. Das anschließende Genehmigungsverfahren für weitere Verordnungen im Ausnahmefall macht die Patienten zu Bittstellern bei den Krankenkassen, führt zu einer weiteren Überbürokratisierung des Gesundheitswesens und trägt wesentlich dazu bei, dass soziale Schieflagen entstehen. Gerade die betroffenen Patientenkreise schrecken in der Regel davor zurück, sich in individuelle Auseinandersetzungen mit der Kassenbürokratie zu begeben.

Weiteres gibt es hier zu lesen http://www.ifk.de
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#10
Wieder mal was neues aus der Ärzte Zeitung vom 05.02.2004

B]Richtlinie für Heilmittel - KBV in der Kritik

BERLIN (vdb). Die KBV verwahrt sich gegen den Eindruck, sie habe sich im Bundesausschuß für eine extrem restriktive Anwendung der neuen Heilmittelrichtlinien ausgesprochen. [/B]

Anlaß ist ein Beitrag in den "Tagesthemen" vom 4. Februar. Tenor: Schwer kranke Patienten sollen künftig dringend benötigte Heilmittel nicht mehr bekommen. Die KBV stellt nun klar, daß die Äußerungen von KBV-Vize Dr. Leonhard Hansen in dem Beitrag stark gekürzt wiedergegeben worden sind.

Hansen: "Schwer kranke Patienten erhalten selbstverständlich so lange Heilmittel, wie sie diese auch brauchen." Zudem würde die Ärzteseite nie Beschlüsse im Bundesausschuß mitfällen, mit denen sie die Versorgung von Patienten wissentlich gefährde. Die Richtlinien treten voraussichtlich am 1. April in Kraft.
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