Mittelmeerdiät - so gesund wegen ihrer antiinflammatorischen Wirkung?
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Bericht vom Kongreß der American Heart Association, Orlando 2003

Mittelmeerdiät - so gesund wegen ihrer antiinflammatorischen Wirkung?


Die "Mittelmeer- oder Kreta-Diät"gilt als sehr gesund. Bereits in den 50er Jahren machten Epidemiologen in der "Seven Countries Study" die Beobachtung, daß speziell für die Bevölkerung Kretas eine niedrige KHK- Prävalenz und eine relativ hohe Lebenserwartung typisch waren. Zurückgeführt wurde dies vor allem auf die traditionelle mediterrane Kost, die aus viel Gemüse, Obst, Fisch, Olivenöl und wenig rotem Fleisch besteht.

Ihren klinischen Test absolvierte diese Ernährungsform unter anderem in der "Lyon Diet Heart Study". Gezeigt wurde, daß nach Myokardinfarkt mit einer dem mediterranen Muster entsprechenden Kost die Sterblichkeit deutlich gesenkt werden kann.

Im Juni 2003 veröffentlichten Epidemiologen (Trichopoulou et al.) Ergebnisse einer großen Bevölkerungsstudie an 22 034 gesunden Erwachsenen in Griechenland. Sie stellten fest, daß Gesamt- und KHK-Sterblichkeit im Verlauf von 3,5 Jahren um so niedriger waren, je besser die "Mittelmeer-Diät" eingehalten wurde.

Allerdings taten sich die Untersucher schwer, die Senkung der Mortalität auf einzelne Bestandteilen des mediterranen Kostplans zurückzuführen. Auch das vielgelobte Olivenöl war nur mit einer geringen und nicht signifikanten Reduktion der Sterblichkeit assoziiert. Vermutet wird deshalb, daß die mittelmeertypische Ernährung erst als ausgewogene Gesamtkomposition, bedingt durch Wechselwirkungen ihrer Bestandteile, ihre günstige Wirkung entfaltet.

Wie aber sind die offensichtlich gefäßschützenden Effekte dieser Diät erklärbar. Durch Blutdrucksenkung, sagen die einen. Durch Cholesterinsenkung, sagen die andern. Und das sind nur zwei von vielen Hypothesen.

Athener Kardiologen haben in Orlando nun Daten präsentiert, die eine antiinflammatorische Wirkung dieser Diät als mögliche Erklärung nahelegen. Grundlage ihrer Analyse waren Daten von 2 282 gesunden Männern und Frauen aus dem Großraum Athen.

Bei ihnen sind die drei Entzündungsmarker C-reaktives Protein, Interleukin-6, und TNF-± worden. Alle drei Parameter standen in Studien in Beziehung zur Häufigkeit von kardiovaskulären Ereignissen. Auch Homocystein und Fibrinogen wurden bestimmt. Zugleich sind auf wöchentlicher Basis per Fragenbogen detaillierte Angaben zu den Ernährungsgewohnheiten erhoben worden. Anhand eines Diät-Scores ist dann die graduelle Einhaltung der "Mittelmeer-Diät" für jede Person bestimmt worden.

Bei Personen, die diese Diät einhielten, waren die gemessenen Parameter signifikant erniedrigt, berichtete Dr. Demosthenes Panagiotakos. Nach seiner Ansicht belegen die Daten, daß mediterrane Kost die Plasmaspiegel von Entzündungs- und Gerinnungsmarkern senkt, die prädiktiv für kardiovaskuläre Komplikationen sind. (ob)

http://www.aerztezeitung.de/docs/2003/12...ernaehrung
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