Möchte mal wieder "hallo" sagen...
#1
Hallo Ihr Lieben,

lange ist es her, dass ich hier im Forum aktiv war. Ich bin durch die Nachricht mit der Gratulation zu meinem "runden" Geburtstag (40) am 14.09.12 (vielen Dank!) wieder auf dieses Forum zurückgekommen. Den Geburtstag habe ich in der neurologischen Reha-Klinik in Bad Krozingen gefeiert. Für mich war es in doppelter Hinsicht ein Geschenk: Am 06. August 2012 bin ich mit bereits deutlichen neurologischen Ausfallerscheinungen in die Uniklinik Freiburg eingewiesen worden. Das MRT hat mehrere - teils bis walnuss-große - Gehirnabzesse gezeigt, dazu ein ausgedehntes Hirnödem. Am nächsten Morgen lag ich schon auf dem OP-Tisch, wo die beiden größten Abzesse geleert werden konnten und mussten. Die anderen wurden (und werden teils noch, da ganz kleine "Restbestände") medikamentös angegangen. Der Hirndruck war bereits auf kritische Werte gestiegen, es blieb keine Zeit mehr! Wäre ich nicht darauf gedrängt worden, zum Hausarzt zu gehen, sondern erst eine Woche später, wo ich den Termin beim Neurologen hatte, wäre es zu spät gewesen... Zum Glück bin ich jetzt - nach 2 1/2 Wochen Klinik und 5 Wochen Reha - wieder so gut wie genesen, habe tatsächlich so gut wie gar keine neurologischen Ausfallerscheinungen mehr und auch das MRT ist fast wieder ganz in Ordnung. Das finde ich enorm, vor allem, wenn man die MRT-Bilder "vorher" (06.08.) und "nachher" (01.10.) vergleicht. Mir sind in der Klinik selber Wachkoma-Patienten begegnet und ich kann nur dazu sagen, dass dies noch was ganz anderes ist, als wenn man "nur" im Forum liest.

Gerade in der Reha fand ich es toll, die Fortschritte von teils sehr schwer erkrankten Mitpatienten live mit zu erleben und den fürsorglichen Umgang zwischen einezelnen Patienten untereinander - und natürlich vom Pflegeteam. Du konntest fragen, was Du wolltest, Du hast nie - auch wenn das Pflegeteam im Stress war - eine dumme oder pampige Antwort bekommen. Smile

Dies einfach mal als Feedback von mir.

Liebe Grüße

Sabine S
Freunde sind wie Sterne; nicht immer sichtbar, aber immer für einen da.
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#2
Hallo Sabine

Herzlich Willkommen zurück.

Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung.
Weis man wo her die Abzesse kamen? und wo her das Hirnödem gekommen ist?

Wie wurde dir wegen dem Hirndruck geholfen? - Shunt oder Aussenableitung wärend der Krankenhauszeit?

Wenn du fragen z.b. zum Hirndruck hast, kannst du mir gerne eine email / PN schreiben.
Ich selbst habe mit Chronischen Hirndruck Problemen zu tun.

Grüße Michaela
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#3
Hallo Michaela,

danke für Deine Antwort.

Die Abszesse kamen aufgrund einer Verkettung ungünstiger Umstände zustande: Ich hatte eine unbemerkte Infektion mit Toxoplasmose - med. "Toxoplasma gondii" - aufgrund zu "guter" Immunsuppremierung wegen einer aggressiven Verlaufsform einer rheumatischen Erkrankung. Das heißt, mein Immunsystem hat die Infektion deswegen offenbar nicht bekämpft, und der Keim konnte sich ungehindert - und leider im Gehirn - ausbreiten. Ein Mensch mit einem normal funtkionierenden Immunsystem verkraftet diesen Infekt ohne Probleme. Die Infektion kann z. B. durch Katzen oder rohes Hackfleisch erfolgen. Ich habe aber nie das Gefühl gehabt, dass mein Immunsystem zu schwach war, habe gut auf Impfungen reagiert und war auch sonst selten krank - also ich war so gesehen eher eine med. Ausnahme. Das Hirnödem kam direkt durch Abszesse zustande. Der dadurch erhöhte Hirndruck wurde zum einen durch Fortekortin - auch bekannt als Dexamethason (d. ist ein sehr rasch wirkendes Kortison) - gesenkt, zum anderen mittels Punktion der beiden größten Herde durch "Entleerung" (hörte sich in etwa an wie das Absaugen beim Zahnarzt). Die Toxoplasmose selber kann man gut medikamentös behandeln (Sulfadiazin und Daraprim), es gibt auch Mittel gegen Vorbeugung, dass diese Infektion nicht (wieder) erfolgt. Alles in allem habe ich mich wirklich gut wieder erholt!

Liebe Grüße

Sabine
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