Lebensrecht für Komapatienten / Bioethik-Konvention
#8
hallo,

in den beiträgen oben sind die themen etwas durcheinander gewürfelt, aber ein rahmen ist ja doch vorhanden. da ich nicht extra ein neues thema eröffnen will, hänge ich mal einen etwas erhellenden bericht daran an.
ich fand in der "zeit" letzter woche einen anstrengenden, aber interessanten artikel. nur für jene, die sich trotz der Schwere des Themas mit aktiver sterbehilfe - (segen oder fluch?) - dennoch beschäftigen wollen, auch um auf der höhe der diskussion in politischer hinsicht zu sein, stelle ich ihn mal ein.
aus gewisser erfahrung kann ich dem journalisten in der einschätzung der deutschen verhältnisse ziemlich zustimmen, ist meiner ansicht nach reell beschrieben.

hier der artikel : http://www.zeit.de/2007/49/Sterbehilfe

»Es ist dann schon so, dass man Eindrücke sucht, wo man denkt, vielleicht leidet der, wo man ihm dann wieder zehn Milligramm Morphin gibt«, sagt ein Arzt, der täglich auf einer Intensivstation Dienst tut. Morphin unterdrückt nicht nur Schmerzen, es lähmt auch den Atemreflex. »Drei, vier, fünf Mal, dann verliert der auch die Lust zu atmen.« Im Übrigen: »Keiner kann mir was beweisen, wenn ich auf einer Intensivstation mal eine große statt einer kleinen Ampulle Morphin gebe."
(...)
In den Niederlanden allerdings muss zuvor ein Staatsanwalt sein Plazet geben; ein zweiter, unabhängiger Arzt muss der Entscheidung zustimmen, ebenso die Eltern, denen auch nach dem Tod ihres Kindes ein Psychologe zur Seite steht. In Deutschland entscheidet im Zweifel der Chefarzt.
(...)
»Wir streiten uns auf der Intensivstation jeden Tag über mindestens drei Patienten, wo alle sagen, das ist Quatsch, und die Frage ist nur, ob der noch zwei Monate daliegt oder zwei Wochen«, sagt der Arzt. »Und wenn dann der eine Dienst hat, ist es in dem Moment vorbei, und wenn der andere Dienst hat, geht das noch vier Wochen so weiter.« Letzteres geschehe vor allem bei Privatpatienten – »wenn sie tot sind, kann man sie nicht mehr abrechnen«. Med


editiert: verzeihung, liebe moderatorinnen, jetzt sehe ich, dass ihr über die so genannte bioethik- kommission und ihre arbeit gepostet hattet, oberflächlich, wie ich nun mal manchmal lese. also, wie soll ich sagen, diese kommision ist aufgelöst und die themen greifen ineinander, ich lasse es mal stehen, so kommen eure gedanken auch nochmal schön zur geltung.
http://www.huahinelife.de

Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)
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[Kein Betreff] - von GinomeGelati - 04.11.2003, 17:53
Lebensrecht/ Bioethik - von Penot - 07.11.2003, 09:10
RE: Lebensrecht/ Bioethik - von Sedolin - 07.11.2003, 13:15
Positiv oder negativ ? - von Sedolin - 17.12.2003, 01:57
[Kein Betreff] - von ursel - 09.12.2007, 15:51

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