10.11.2005, 12:35
Der Spiegel 45/2005
Interview: "Raum für fiese Keime"
Der britische Chirurg und Bakteriologe Mark Spiegelman vom University College London über seine Idee, mit Joghurt gefährlichen mulitresistenten Krankenhauskeimen (MRSA) Einhalt zu gebieten.
Spiegel: Sie schlagen vor, Chriurgen sollten vor einer Operation die Hände in Lösungen aus gutartigen Bakterien wie etwa solchen aus Joghurt tunken. Was ist so falsch an der klassischen Desinfekton?
Spiegelman: Nichts. Antiseptische Seife ist unsere beste Waffe im Kampf gegen Bakterien. Aber wenn ich das als Chirurg den ganzen Tag mache, komme ich am Ende aus dem OP und habe sämtliche normalen, nützlichen Hautbakterien auf meinen Händen abgetötet. Das schafft erst den Raum für die fiesen Keime, sich niederzulassen.
Spiegel: Und jetzt wollen Sie, dass diese leeren Stellen auf der Hand mit braven Bakterien überzogen werden?
Spiegelman: Genau. Denn Bakterien können gewlhnlich nicht aufeinander wachsen. Insofern würde die Anwesenheit harmloser Keime es den gefährlichen MRSA sicherlich erschweren, sich auf der Haut anzusiedeln.
Spiegel: Haben Sie Ihre Idee getestet?
Spiegelman: Nein, ich will erst mal nur eine Diskussion anstoßen. Wir müssen dringend überdenken, was wir da tun, wenn wir weiterhin versuchen, die MRSA mit Antibiotika und Desinfektionsmitteln zu töten. Sie werden resistent gegen alles, sie verändern sich; darin sind sie richtig gut! Wir dagegen sezten immer noch auf Desinfektion, eine Technik, die aus der Zeit vor den Antibiotika stammt. Wir haben nichts geändert, seit die MSRA vor etwa 40 Jahren begannen, uns zu attackieren!
Spiegel: Immerhin kommen immer ausgeklügeltere Antibiotika auf den Markt.....
Spiegelman: ......die dann etwa 18 Monate lang helfen, danach sind die Bakterien auch dagegen resistent! Was wir wirklich versuchen müssten, wäre, antibiotikafreie Krankenhäuser zu gründen.
Interview: "Raum für fiese Keime"
Der britische Chirurg und Bakteriologe Mark Spiegelman vom University College London über seine Idee, mit Joghurt gefährlichen mulitresistenten Krankenhauskeimen (MRSA) Einhalt zu gebieten.
Spiegel: Sie schlagen vor, Chriurgen sollten vor einer Operation die Hände in Lösungen aus gutartigen Bakterien wie etwa solchen aus Joghurt tunken. Was ist so falsch an der klassischen Desinfekton?
Spiegelman: Nichts. Antiseptische Seife ist unsere beste Waffe im Kampf gegen Bakterien. Aber wenn ich das als Chirurg den ganzen Tag mache, komme ich am Ende aus dem OP und habe sämtliche normalen, nützlichen Hautbakterien auf meinen Händen abgetötet. Das schafft erst den Raum für die fiesen Keime, sich niederzulassen.
Spiegel: Und jetzt wollen Sie, dass diese leeren Stellen auf der Hand mit braven Bakterien überzogen werden?
Spiegelman: Genau. Denn Bakterien können gewlhnlich nicht aufeinander wachsen. Insofern würde die Anwesenheit harmloser Keime es den gefährlichen MRSA sicherlich erschweren, sich auf der Haut anzusiedeln.
Spiegel: Haben Sie Ihre Idee getestet?
Spiegelman: Nein, ich will erst mal nur eine Diskussion anstoßen. Wir müssen dringend überdenken, was wir da tun, wenn wir weiterhin versuchen, die MRSA mit Antibiotika und Desinfektionsmitteln zu töten. Sie werden resistent gegen alles, sie verändern sich; darin sind sie richtig gut! Wir dagegen sezten immer noch auf Desinfektion, eine Technik, die aus der Zeit vor den Antibiotika stammt. Wir haben nichts geändert, seit die MSRA vor etwa 40 Jahren begannen, uns zu attackieren!
Spiegel: Immerhin kommen immer ausgeklügeltere Antibiotika auf den Markt.....
Spiegelman: ......die dann etwa 18 Monate lang helfen, danach sind die Bakterien auch dagegen resistent! Was wir wirklich versuchen müssten, wäre, antibiotikafreie Krankenhäuser zu gründen.
http://www.huahinelife.de
Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)
Es ist unklug, das Leben nach dem Zeitbegriff abzumessen. Vielleicht sind die Monate, die wir noch zu leben haben, wichtiger als alle durchlebten Jahre. (Leo Tolstoi)