Teenies mit Wachkoma- Vater
#14
Hallo ihr Lieben,

ich kann nur aus Sicht einer Tochter was zum Thema beisteuern.
Ich war 20 als mein Papa ins Wachkoma gefallen ist, durch einen Herzinfarkt und anschließend unzureichende Erstversorgung.
Ich selbst hatte immer den Eindruck, es gibt keine Gleichgesinnten in meinem Alter mit denen ich mich austauschen kann.
Noch dazu muss ich sagen, dass ich eine wirklich sehr enge Beziehung zu meinem Papa hatte und habe.

Mein Papa liegt in einer Intensiv-Pflegestation / Betreutes Wohnen. Dort wird sich wirklich rührend um ihn gekümmert.
Meine Mutter und ich fahren eigentlich auch jeden Tag hin und besuchen ihn, wenn es mal nicht so ist, rufen wir aber an und fragen wie es ihm geht.

Ich kann nur sagen, dass man sich auch als Kind ziemlich hilflos und ohnmächtig fühlt. Zudem habe ich auch Angst, wie meine Mutter die ganze Situation verkraftet.
Ich hatte und habe immernoch das Gefühl, jetzt verantwortlich zu sein und mich um die Familie zu kümmern.
Leider kommt auch öfter das Gefühl der Wut auf meine Mutter dazu. Ich bin manchmal wütent, wenn sie anfängt wirklich hemmungslos zu weinen. Ich kann ihr nicht wirklich helfen, weil ich selber zu schwach bin.
Ich denke, ganz wichtig ist eine Behandlung bei einem Psychologen und Gespräche zwischen Mutter und Kindern.

Bei meinem Papa ist es leider so, dass er extrem kontraktiert ist (Embryohaltung). Zudem spannt er wirklich durchgehend an.
Aus diesem Grund benötigt er 2500 - 3000 Kalorien am Tag.
Da er keine Sondennahrung verträgt, bekam er bis jetzt immer richtiges Essen püriert durch seine Sonde.
Jedoch hatte er im Mai diesen Jahres zwei Magengeschwüre. Seitdem wurde es immer schlechter mit dem Essen und immer schwerer seinen Bedarf zu decken.
Also wurde vor gut 5 Wochen wieder auf Sondennahrung umgestellt. Er bekommt die hochkalorische von Hipp und ein Mittel, damit ihm nicht schlecht wird.

Jetzt ist es jedoch so schlimm geworden (Erbrechen / Nahrungsaustritt durch die Trachealkanüle), dass die Nahrung jetzt gänzlich eingestellt wurde. Sobald er was im Magen hat, bäumt er sich auf vor lauter Schmerzen.
Also ist es jetzt ein Abwarten, bis alles vorbei ist.

Umso mehr Angst habe ich natürlich um meine Mutter. Ich habe Angst, dass sie daran zerbricht.

Ich hoffe, mein Beitrag war vielleicht etwas hilfreich für euch. Es tat auf jeden Fall gut, meine Situation mal anderen Menschen zu schildern, in der Hoffnung das ich verstanden werde. "Normale" Menschen können diese Sorgen und Nöte (verständlicherweise) nicht nachvollziehen.
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Nachrichten in diesem Thema
Teenies mit Wachkoma- Vater - von Moya - 01.06.2015, 12:05
[Kein Betreff] - von Beatrice - 01.06.2015, 14:59
re - von Moya - 02.06.2015, 09:53
[Kein Betreff] - von Beatrice - 03.06.2015, 19:55
AW: Teenies mit Wachkoma- Vater - von Moya - 04.06.2015, 12:40
[Kein Betreff] - von Beatrice - 04.06.2015, 19:03
[Kein Betreff] - von Michaela - 05.06.2015, 15:38
[Kein Betreff] - von Beatrice - 08.06.2015, 10:44
AW: Teenies mit Wachkoma- Vater - von Moya - 10.06.2015, 09:49
Ist nicht die Frage des Alters - von gribag - 18.09.2015, 08:33
[Kein Betreff] - von ingod - 21.09.2015, 22:02
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[Kein Betreff] - von ingod - 17.10.2015, 22:50
[Kein Betreff] - von *Svenja* - 29.10.2015, 01:57
[Kein Betreff] - von Beatrice - 29.10.2015, 11:02
[Kein Betreff] - von *Svenja* - 30.10.2015, 01:03
RE: - von ingod - 05.01.2016, 23:53
RE: Teenies mit Wachkoma- Vater - von Gast - 10.01.2016, 00:34
RE: Teenies mit Wachkoma- Vater - von ingod - 10.01.2016, 01:29

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