Wachkomaforum

Normale Version: PEG wechsel nach zwei Jahren!
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Hallo ich hab da mal eine Frage, mein Papa bekommt bald nach zwei Jahren seinen ersten PEG wechsel, meine Frage ist ob da schon jemand Erfahrung mit gemacht hat und ob sowas gefährlich ist für Wachkoma Patienten.

Die zweite Frage ist, ob man sowas lieber mit Vollnarkose oder Teilnarkose durchführen soll?!

Vielen Dank im Vorauss

Sonya
Hallo Sonya,

der Wechsel einer PEG ist normalerweise kein gefährlicher Eingriff und in Kliniken Routine. Eine Vollnarkose ist in der Regel nicht erforderlich, allenfalls eine leichte Sedierung. Der Wechsel erfolgt endoskopisch, d.h wie die Anlage der PEG im Rahmen einer Magenspiegelung.

Mir stellt sich jedoch die Frage, warum die PEG nach nur 2 Jahren schon gewechselt werden soll oder muß ? Ich kenne es so, dass die PEG deutlich länger liegen kann, außer es gibt ein Problem, wie z. B. eine Undichtigkeit im Schlauch. Erkundige dich doch mal nach dem Grund für den Wechsel.

Liebe Grüsse,
Ralf
hallo Ralle vielen Dank erstmal für die schnelle Reaktion,

der Grund der mir genannt worden ist, ist dass man grundsätzlich die PEG nach zwei Jahren wechselt und dass das Pflegepersonal sagt, dass man die PEG nich mobilisieren kann.( da es irgendwie festgewachsen ist???)

Normalerweiße kann man die PEG mobilisieren,sie soll flexibel sein, aber bei meinem PApa ist das nicht der Fall, warum auch immer weiß ich leider nicht!

Sollte ich mich deiner/ eurer Meinung nach dagegenstellen und sagen sie sollen noch eine weile warten oder ist das besser dass sie gewechselt wird?
Ich bin gerade ziemlich verwirrt o.o ich kenne das eigentlich das zwischen 3-6 Monaten gewechselt wird. Entsprechend viele bekommt man afaik auch verschrieben.
Oder gibts da Unterschiede ob Erwachsener oder Kind?

Die kann man aber auch ganz leicht selbst wechseln, ohne Sedierungen oder ähnliches.
Hallo Sonya,

wenn man die PEG nicht mobilisieren kann, ist wahrscheinlich die Halteplatte innen in der Magenschleimhaut eingewachsen. Dies sollte eigentlich nicht passieren und passiert i.d.R. auch nicht, wenn die PEG bei der täglichen Reinigung und Pflege eben mobilisiert (rein und raus bewegt) wird. Die PEG sollte auch nie unter Zug fixiert werden, sondern ein wenig nach innen geschoben, damit sie eben nicht an der Mageninnenwand einwachsen kann.

Unter Umständen ist in dem Fall einer eingewachsenen Halteplatte eine OP nötig, die dann natürlich nur mit Vollnarkose gemacht werden kann. Ob du dich dagegen stellen solltest, kann ich nicht beurteilen. Nach meiner Erfahrung ist eine eingewachsene Halteplatte im Prinzip zunächst kein größeres Problem, wenn die Nahrungsgabe weiterhin problemlos verläuft. Wir haben auch einen Bewohner, dessen PEG nicht mehr mobilisierbar ist, was aber derzeit keinerlei Probleme macht. Es ist halt wie immer in der Medizin: man muss Nutzen und Risiken eines Eingriffes gegenseitig abwägen.

Ob man grundsätzlich nach 2 Jahren wechseln muss, weiß ich nicht. Bei uns in der Phase F-Einrichtung verbleiben die PEG meist jahrelang und werden eben nur bei Problemen gewechselt. Damit haben wir bislang keine schlechten Erfahrungen gemacht. Dass eine PEG einwächst und operativ entfernt, bzw. gewechselt werden mußte, haben wir aber auch schon erlebt. Ist dann aber im Prinzip ein Fehler bei der pflegerischen Versorgung.

Hallo Ginome,

ich weiß nicht, ob du mit PEG das selbe meinst wie Sonya und ich, denn eine PEG kann man niemals selbst wechseln, da dies ein Eingriff ist, für den man ein Magenendoskop braucht und als Arzt die entsprechende Ausbildung und Erfahrung braucht, um eine PEG durch Mund und Speiseröhre endoskopisch zu legen und zu wechseln. Meinst du evtl. die Gastrotube, die von außen durch die Bauchdecke in den Magen eingesetzt wird ? Diese muß man nach meinem Wissen regelmäßig wechseln.

Liebe Grüsse,
Ralf
hallo sonja,
meine Tochter hatte auch eine PEG.Der Arzt im UKH ,der sie setzte, hat gesagt, dass sie eben auch bleiben kann,..jahrelang... bis sie eben nicht mehr gebraucht wird und nur bei Problemen getauscht werden müsste.
Sie hat jetzt aber eine Gastrotube,der mit einem aufblasbaren Ballon fixiert wird und den kann ich problemlos daheim wechseln...wenn er mal so verstopft ist,dass nix mehr geht(weil z.b. Kerne in der Nahrung waren, die nicht durchgegangen sind,oder die Flüssigkeit im Ballon -"verdunstet", dass sie von selber rausgeht.
Die Peg hat mein Mann irrtümlich "entfernt" als er ihr beim Drehen auf der Matte unabsichtlich auf den Schlauch kniete(war so lang) und sie durch den Dreh dann eben raus zog.Sein Schock war größer als der von der Tochter".
Mir wurde gesagt,dass Fruchtsäuren das Sondenmaterial angreifen,ich weiß aber nicht ob das wirklich stimmt.Wichtig ist halt, dass man gut nachspült und eben auch mobilisiert um ein Einwachsen zu verhindern.
LG Hilde
Zitat:Original von ralleMeinst du evtl. die Gastrotube, die von außen durch die Bauchdecke in den Magen eingesetzt wird ? Diese muß man nach meinem Wissen regelmäßig wechseln.
Genau das! Das kenne ich aber unter dem Namen PEG.
Was habt Ihr dann da für ein Ding das so lange verbleibt?
Sry für die dummen Fragen aber interessiert mich halt xD
Hallo,
alle 3 - 6 Monate wird ein Button oder das Teil, was Cedi ( ich vergess immer den Namen! ) hat, gewechselt.
Eine PEG kann man ja nicht selbst wechseln, da sie von innen mit einer Halteplatte fest ist. Wir hatten unsere PEG auch nur etwa 2 Jahre und mussten wechseln, da der Schlauch so porös geworden war,dass wir nur noch ein kleines Stückchen davon hatten.
Wir haben dann zum Button gewechselt, was für mich den Vorteil hat, dass ich ihn selbst wechseln kann und nicht mehr ins KH muss.
Dafür wird beim ersten Mal die Eintrittstelle ein wenig geweitet. Da Dario ja normales püriertes Essen bekommt, haben wir auch einen dickeren Schlauch als bei der PEG --- macht das Sondieren etwas leichter.

So, ich hoffe, ich konnte ein wenig weiterhelfen.
Gefährlich ist ein Wechsel nicht, aber viele machen es doch gerade bei Wachkomapatienten gern unter Narkose, was nicht unbedingt sein muss.
Wir kriegen ja bei einer Magenspiegelung auch keine Vollnarkose!

Liebe Grüße
Bea