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Normale Version: Orofaziale Regulationstherapie nach Castillo Morales
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Textauszug :

Die orofaziale Regulationstherapie wurde von Castillo Morales aus der persönlichen Erfahrung, den damals bestehenden Vorstellungen zur Entwicklungsneurologie und den Kontakten mit anderen wie B. und K. Bobath, V. Vojta u.a. als eigenes Behandlungskonzept entwickelt. Ziel der Behandlung soll es sein, ein harmonisches Zusammenspiel und ein Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Komponenten des orofazialen Komplexes untereinander und mit den übrigen Organsystemen des Körpers zu erreichen (Castillo Morales 1991). Wesentlich für das Konzept der orofazialen Regulation ist die Annahme, daß das orofaziale System eng verbunden sei mit dem gesamten Körper vom Schädel ausgehend über die Wirbelsäule bis zu den Füßen. Eine Veränderung der Beckenhaltung z.B. wirke sich ebenso auf die Mundmotorik aus wie umgekehrt eine Veränderung im orofazialen Bereich auf die Schultermuskulatur. Die physiologischen Abläufe beim Saugen, Kauen und Schlucken werden nach Castillo Morales beeinflußt von einem multisensorischen Integrationsprozess, in dem das vestibuläre, propriozeptive und taktile System besonders wichtig sind und von exakt abgestimmten funktionellen Abläufen gekennzeichnet seien.

Behandlungstechniken sind die manuelle Kopf- und Kieferkontrolle, die sensorische Stimulation durch Berühren, Streichen, Zug, Druck und Vibration der mimischen Muskulatur sowie der äußeren Mundmuskulatur und der oberen und unteren Zungenbeinmuskulatur. Hinzu kommen Massage von Zahnfleisch und Gaumen, Manipulationen an der Zunge oder die Stimulation des Saugens.

Bei der Kopf- und Kieferkontrolle, wird das Kind bei guter Körperhaltung mit einer Hand am Hinterkopf und Nacken stabilisiert, mit der anderen Hand wird der Unterkiefer umfasst und je nach vorliegender Pathologie mit Daumen und Fingern (an Mundboden, entlang der Mandibula, im Kinnbereich) stimuliert und kontrolliert. Dabei werden unterschiedliche taktile und propriozeptive Reize genutzt: Berühren, Streichen, Zug, Druck und vor allem Vibration. Ziel dieser manuellen Techniken sei es, "normale Bewegungsmuster anzubahnen" . Die Stabilisierung von Kopf- und Körperhaltung schafft dabei die notwendigen Voraussetzungen, die "motorische Ruhe", u.a. durch die Einflußnahme auf abnorme Nacken- oder Labyrinthreaktionen, wie sie bei Kinder mit zerebralen Bewegungsstörungen bestehen (Castillo-Morales 1991 und 2000). Dadurch würden die Körperhaltung verbessert, die Koordinierung der Atmung und die Bahnung von Hand-Hand, Hand-Mund und Hand-Fuß-Mund-Kontakt gefördert.

Bei den Basisübungen werden Ausgangsstellungen für den Patienten geschaffen, um aus der Rückenlage oder im Sitzen gezielte Übungen durchführen zu können. Dabei müssen individuell angepaßte Ausgangspositionen gefunden werden, um den gestörte Muskeltonus positiv zu beeinflussen und zu prüfen ob sich bestehende Kompensationen funktionell günstig oder ungünstig auswirken. Muskeln und Bindegewebe werden durch diese Behandlungstechniken "modelliert", um z. B. eine hypomobile und hochgezogen Oberlippe zu lockern oder den verspannten Mundboden zu mobilisieren. Spezielle Übungen dienen dem Vorverlagern der Mandibula, der aktiven Kieferöffnung, Aktivierung der Muskulatur des Zungenbeins, der Oberlippen, des Kinns oder der Wangen. Durch die Stimulation bestimmter motorischer Zonen im Gesicht sollen spezifische Reaktionen und Funktionen ausgelöst werden. Übungen im Mund haben zum Ziel, mundmotorische Störungen zu beeinflussen. Hierzu zählen die Zahnfleischmassage zur Verbesserung der Speichelflusskontrolle und zur Fazilitation des Schluckens, die Gaumenmassage zur Verminderung des Würgereflexes sowie die Elevation der Zungenspitze, die Aktivierung lateraler Zungenbewegungen und Vibration der Zunge zur Verbesserung des Schluckens. Bei den Übungen zur Stimulation des Saugens werden die genannten Techniken eingesetzt mit dem Ziel, die Bewegungsfolgen des normalen Saugens Schritt für Schritt anzuregen und zu unterstützen.

Quelle sowie ausführliche Infos unter :

http://www.neuropaediatrie.com/aerzte/St...apie_n.htm
ein sehr guter link, auch allgemein um schlucken/therapien/medikamente http://www.dgnkn.de/Dokumente/Leitfaden.pdf

castillo morales finde ich sehr ansprechend.
sie ist für mein sohn nach fünf jahren null therapie im mund/gesichtbereich eine segensreiche entdeckung. leider, keine logopädin wollte meinen sohn behandeln, diese risiken! und wenn er sich verschluckt! die verantwortung! sie müssen verstehen, können wir nicht, wollen wir nicht.Sure

seine therapeutin, Frau Beati Fresle-Fugmann Engel, ist dagegen sehr nett und total kompetent; in seinen möglichkeiten tut es ihm sehr gut und kleine verbesserungen sind zu erkennen.

Dr. Limbrook, kinderzentrum münchen, im oben zitierten link, ist da sicher ein kompetenter ansprechpartner. zu meinem kind fiel im allerdings nicht wirklich etwas ein, schade.

grüße, nikola maria
hallo nikola maria
hätte gern in den link reingeschaut ,aber meine pc.-kenntnisse!
warte bis einer meiner söhne da ist.

freut mich sehr ,das du endlich eine gute therapeutin gefunden hast,mir ist es noch nicht gelungen.

liebe grüße und ganz,ganz viele erfolge für euch

monika